In Brest dürfen jetzt die Bürger mitreden
jd. Brest. Hier darf jeder mitreden: In der Gemeinde Brest ist der Startschuss für die Dorferneuerung gefallen. Auf einem Info-Abend umrissen Bürgermeister Dieter Tomforde und Rathauschef Rainer Schlichtmann in groben Zügen die Maßnahme, die vom Land Niedersachsen bereits grundsätzlich abgesegnet worden ist. Gemäß den neuen Richtlinien aus Brüssel geht die kleine Kommune mit ihren rund 800 Bewohnern nicht allein ins Rennen: Der Antrag auf EU-Fördergelder wurde gemeinsam mit der Nachbargemeinde Kutenholz entwickelt. Doch bevor sich Vertreter beider Kommunen zusammensetzen, um auszuloten, was finanziell machbar ist, sollen zunächst in den einzelnen Dörfern die Köpfe rauchen.
"Unsere Bürger haben an dem Abend erst einmal einen groben Überblick erhalten, wie die Dorferneuerung abläuft", sagt Tomforde. Ideen gebe es reichlich: Ein wichtiges Thema für ihn persönlich sei beispielsweise die künftige Nutzung des seit Jahren leerstehenden ehemaligen kirchlichen Freizeitheimes in Reith. Tomforde schwebt vor, dort eine Herberge mit einfacher Ausstattung einzurichten: "Bekanntlich verläuft durch unsere Region der alte Pilgerweg von Nordeuropa nach Spanien. Wir könnten in Reith vielleicht ein sogenanntes Pilgotel einrichten, damit Wanderer die Möglichkeit haben, hier Station zu machen".
In einer Stärken-Schwächen-Analyse, die beide Gemeinden bei dem in Sachen Dorfnerneuerung versierten Planungsbüro Grontmij in Auftrag gegeben haben, sind etliche Beispiele genannt, bei denen es darum geht, das Leben auf dem Dorf attraktiver zu machen. Wichtige Ansatzpunkte seien der öffentlichen Nahverkehr, die Belebung der Dorfkerne und die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, so Tomforde. Welche Ansätze aber letztlich weiterverfolgt werden, will er den von den Bürgern gebildeten Arbeitskreisen überlassen.
Auf der Versammlung kursierte bereits eine Liste, auf der sich interessierte Bürger eintragen konnten. "In allen drei Dörfern der Gemeinde Brest , also in Wohlerst, Reith und Brest, sollen sich die Leute nun Gedanken darüber machen, wo die Entwicklung in den kommenden zehn Jahren hingehen soll", sagt Schlichtmann. Dabei es zunächst lediglich um Wünsche: "Ob diese Wünsche tatsächlich erfüllt werden können, steht auf einem anderen Blatt."
Laut Schlichtmann gibt es bereits einen vorläufigen Zeitplan für die Dorferneuerung: "Ende Oktober, Anfang November wird voraussichtlich der Antrag auf Finanzierung der Planungskosten bewilligt." Dann habe man rund ein Jahr Zeit, ein Konzept zu entwickeln. Er gehe davon aus, dass die ersten Maßnahmen ab dem Frühjahr 2017 umgesetzt werden können. "Ich will mit meinen Informationen aber nicht vorgreifen", sagt Schlichtmann: "Die Federführung bei dieser Verbund-Dorferneuerung liegt bei der Samtgemeinde Fredenbeck, zu der Kutenholz gehört."
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