Verkehrsexperten nehmen Harsefelder Kreuzungen unter die Lupe / Es gibt Verbesserungsvorschläge
Kein Vorteil durch Kreisel
sc. Harsefeld. Immer wieder gibt es Kritik an verschiedenen Kreuzungsbereichen im Flecken Harsefeld. Insbesondere am Bahnübergang Weißenfelde und an der Kreuzung zur Griemshorster Straße steht der Verkehr mehrmals täglich. Eine Umstellung der Ampelanlage soll nun die Situation verbessern.
Dass es in einigen Kreuzungsbereichen zu Staus kommt, ist im Flecken Harsefeld bekannt. Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann ließ daher das Hamburger Büro Argus eine Kapazitätsanalyse an drei wichtigen Verkehrsknotenpunkten in Harsefeld durchführen. Untersucht wurden folgende Kreuzungs- und Einmündungsbereiche: Friedrich-Huth-Straße/Jahnstraße, Friedrich-Huth-Straße/Am Bundesbahnhof und K26n/Griemshorster Straße. Ziel der Untersuchung sollte sein, Kapazitätsdefizite zu analysieren und signaltechnische sowie bauliche Optimierungsmöglichkeiten an den Ampelanlagen aufzuzeigen.
Die Ergebnisse der Analyse stellte Diplom-Ingenieur Paul Berthold im Verwaltungsausschuss des Fleckens Harsefeld vor. Mit mehreren Videokameras aus verschiedenen Blickwinkeln zeichneten die Mitarbeiter des Planungsbüros für 24 Stunden die drei zu untersuchenden Kreuzungsbereiche auf. So ließ sich die Verkehrsbelastung, u.a. unter Einbeziehung der Bahnschranken und der Rushhour, ermitteln. Bei allen drei Kreuzungen lagen die Spitzenbelastungen bei den üblichen Hauptberufsverkehrszeiten zwischen 7 und 8 Uhr sowie zwischen 17 und 18 Uhr.
Grundsätzlich kommt Berthold zum Ergebnis, dass die drei Kreuzungsbereiche für den bestehenden Verkehr hinreichend dimensioniert sind. Der Bereich Friedrich-Huth-Straße/Jahnstraße schnitt bei der Analyse am besten ab. Hier könne durch die Umgestaltung der Einmündung zu einem Kreisverkehr lediglich eine kaum spürbare Verbesserung erzielt werden, so Berthold.
Die Verkehrsabwicklung Friedrich-Huth-Straße/Am Bundesbahnhof funktioniere ebenfalls auf akzeptable Art und Weise. Auch die "doppelte Schranken-Schließung", bei der die Schranken innerhalb kürzester Zeit zweimal hintereinander runtergehen, stelle dort kein großes Problem dar. Der dabei entstehende Rückstau habe sich nach drei bis vier Ampelphasen - das entspricht rund sieben Minuten - erkennbar zurückgebildet. Trotzdem solle geprüft werden, ob die Ampelschaltung für die wartenden Linksabbieger zur Griemshorster Straße verbessert werden kann.
Es gibt ein paar weitere Schwachstellen: Im Kreuzungsbereich Griemshorster Straße/K26n kommt es auf der südlichen Zufahrt von der Griemshorster Straße zu längeren Rückstaus, besonders im Fall der "doppelten Schranken-Schließung". Hier kann es bis zu 20 Minuten dauern, bis sich die Verkehrssituation beruhigt hat. "Diese Ampel ist nicht leistungsfähig", sagt Berthold. Eine wirkungsvolle Optimierung wäre, die Grünphase für die südliche Griemshorster Straße zu verlängern. Ein Nachteil für den Verkehrsfluss auf der K26n wäre in dem Fall nicht gegeben, so Berthold weiter. Eine Notwendigkeit für bauliche Änderungen am Kreuzungsbereich sieht der Experte nicht. Positiv auf die Verkehrssituation solle sich die Anbindung des neue Gewerbegebiets an den Kreisel Neuenteicher Weg/Griemshorster Straße auswirken.
Redakteur:Saskia Corleis |
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