Kinder erobern ihren Spielplatz
jd. Harsefeld. Harsefelder Grundschüler wurden an der Auswahl der Spielgeräte beteiligt. Den Kindern war die Begeisterung deutlich ansehen: Die kleine Horde stürmte am Freitag mit Feuereifer den frisch eröffneten Spielplatz an den Klosterteichen. Kaum hatte Bürgermeister Michael Ospalski gemeinsam mit zwei Knirpsen das goldene Band durchschnitten, das zur feierlichen Einweihung gespannt worden war, stürzte die Kinderschar auf die Spielgeräte los. Die Jungen und Mädchen kaperten das Spielschiff, eroberten den Burgturm, erklommen die Kletterpyramide und widerstanden den Fliehkräften auf der Drehscheibe. Der neue Spielplatz ist das i-Tüpfelchen bei der Neugestaltung der Klostermeile, einem schön angelegten Rundweg, der durch die klösterliche Vergangenheit des Ortes führt.
Einen Bezug zur Historie Harsefelds soll laut Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann auch mit dem neuen Spielplatz hergestellt werden, liegt dieser doch direkt an den einst von den Mönchen angelegten Teichen. Da die Lage an einem fließenden Gewässer, nämlich dem Rellerbach, im Mittelalter ausschlaggebend für die Gründung der längst verschwundenen Burg und später des Stifts war, schlängelt sich auch zwischen den Spielgeräten ein kleiner Wasserlauf. Wie einst die Mönche können die Kinder dort Dämme anlegen und Teiche aufstauen. Eine Pumpe sorgt für reichlich Zufluss.
Der Spielplatz hat zudem eine weitere Besonderheit: Bei dessen Gestaltung durften die Kinder mitreden. Die vierten Klassen der beiden Harsefelder Grundschulen entsandten im April 2013 ihre Schülervertreter in das Rathaus, um darüber zu diskutieren, was auf dem Spielplatz aufgestellt wird. Bei der Auswahl brachten die jungen Juroren ihre gut vorbereiteten Argumente pro oder contra für das jeweilige Spielgerät vor.
Mit bei dieser Entscheidungsfindung waren auch Eda, Lara-Alina, Celina, Kyan und Marius. Die jetzigen Fünftklässler fühlen sich nun schon ein wenig zu alt, um auf einen Spielplatz zu gehen, doch die Beteiligung an der Planung sei eine tolle Sache gewesen. Von ihnen sei sogar eine Powerpoint-Präsentation erstellt worden, um die anderen Gruppen zu überzeugen. Die Fünf erinnern sich noch gut daran, welches Spielgerät sie auf keinen Fall haben wollten: "Eine Nestschaukel wäre blöd gewesen, weil sich alle immer darum streiten, wer schaukeln darf."
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