Kreative Ideen für leerstehende Läden
jd. Harsefeld. Hier hängen jetzt Kunstwerke statt Kleidungsstücke: In Harsefeld wird aus dem ehemaligen "Modestübchen" eine "Galerie auf Zeit". Ein Laden steht leer und bis ein neues Geschäft eröffnet wird, vergehen Wochen, manchmal sogar Monate: Dieses Problem haben viele Orte vor allem in ländlichen Regionen. Auch Harsefeld ist davon betroffen. Dort finden sich überwiegend in der Herrenstraße leere Schaufenster, an denen Schilder mit dem Hinweis "zu vermieten" kleben. Anfang des Jahres ist in der Herrenstraße ein weiterer Leerstand hinzugekommen: Mit "Veronikas Modestübchen" schloss eines der bekanntesten Geschäfte im Geestflecken seine Pforten. Inhaberin Veronika Kotthoff hat zwar noch keinen Nachmieter, dafür aber eine tolle Idee: "Kunst im Leerstand" heißt das Projekt, das sie jetzt gemeinsam mit der Buxtehuder Künstlerin Claudia Schmidt umsetzt.
"Die Idee ist nicht neu", erklärt Schmidt. Anderswo gebe es diese Form der kreativen Zwischennutzung von gewerblichen Immobilien schon lange. "In gemütlicher Runde haben wir eines Abends überlegt, ob das nicht auch etwas für Harsefeld ist." Gesagt, getan: Schmidt entwickelte binnen einer Woche ein Konzept für eine Ausstellung mit ständig wechselnden Themen und Schwerpunkten. Mit seinen großen Fensterfronten sei der leerstehende Laden geradezu ideal, um dort eine Galerie einzurichten, meint die studierte Werbegrafikerin, die jetzt als Kunstlehrerin tätig ist.
Schmidt schwebt vor, das ehemalige Geschäft zugleich als Atelier und Werkstatt sowie als Ort für besondere Veranstaltungen zu nutzen: "Wir wollen hier kreative Räume schaffen, in denen jeder nach seiner Vorstellung künstlerisch tätig sein kann." Sie denke an Installationen, Performance-Aktionen, Workshops oder auch an kleinere Konzerte, erklärt Schmidt: "Der provisorische Charakter verleiht dem Ganzen eine ganz spezielle Atmosphäre."
Derzeit sind Schmidt und Kotthoff dabei, die Bilder für die erste Ausstellung aufzuhängen, die ab dem kommenden Samstag für knapp drei Wochen läuft. Gezeigt werden Werke von Künstlern aus der Region. Neben Schmidts eigenen Bildern sind auch Arbeiten ihrer Schüler zu sehen. Einige von ihnen hätten Sonderschichten an der Staffelei eingelegt, um bei der "Galerie auf Zeit" mitzumachen, berichtet Schmidt: "Vor allem die jüngste Künstlerin, die 13-jährige Rebecca, war mit Feuereifer bei der Sache."
• Die Ausstellung wird in Harsefeld, Herrenstraße 9, gezeigt. Die Vernissage findet am Samstag, 1. März, um 10 Uhr statt. Danach ist die Galerie zu folgenden Zeiten geöffnet: donnerstags 14 bis 18 Uhr, freitags 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr sowie samstags 10 bis 16 Uhr. Der Preis der Bilder liegt zwischen 20 und 200 Euro. Zehn Prozent der Einnahmen sind für einen guten Zweck bestimmt.
• Weitere Infos unter Tel. 0 41 61 - 55 40 83.
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