Kreiselmitte als Attraktion

Wenn schon Klosterruinen, dann auch anständige mit gotischen Spitzbögen
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Wenn schon, denn schon: Ein Vorschlag, wie Harsefeld seine Besucher richtig beeindrucken kann.

Fünf Kreisverkehre sind bereits in Betrieb, ein sechster wird dieses Jahr gebaut: In Harsefeld gibt es kreisweit die meisten Kreisel. Einer davon ist wohl der skurrilste Kreisel weit und breit. Aus der Mitte des Verkehrs-Rondells am Harsefelder Ortseingang aus Richtung Buxtehude ragen seit einigen Wochen unvermittelt ein paar Mauerstücke empor. Sie sollen die Klosterruinen im Ort symbolisieren.
Zugegeben: Viele Innenflächen von Kreisverkehren wirken verwildert. Sie sind mit Gräsern und Unkräutern überwuchert, weil angelegte Beete nicht gepflegt werden. Doch welche Alternativen gibt es, wenn die Kreiselmitte nicht bepflanzt werden soll? Diese Frage hat man sich auch im Harsefelder Rathaus gestellt.
So wurden die Bürger zu einem Ideenwettbewerb zur Gestaltung des Kreisels an der Buxtehuder Straße aufgerufen. Ein paar Vorschläge gingen tatsächlich im Rathaus ein. Die aus Politikern bestehende Jury entschied sich für "unechte" Ruinen. Auf diese Weise würden die Besucher bereits am Ortseingang auf Harsefelds wichtigste Sehenswürdigkeit, den Klosterpark mitsamt Klosterruinen, hingewiesen, so das Argument.
Und da man aus Denkmalschutz-Gründen keine Teile des historischen Original-Gemäuers verwenden konnte, müssen für den Kreisel ein paar auf alt getrimmte Mauern ausreichen. Auch wenn demnächst noch ein Metall-Mönch aufgestellt wird: Besonders imposant wirkt das nicht, was da jetzt im Innenkreis steht. Die gerade mal kindshohen Ziegelwände sehen eher nach halbfertigem Terrassen-Sichtschutz aus als nach mittelalterlichem Klostergemäuer.
Gerade vor dem Hintergrund, dass Harsefeld als Partnerort der Internationalen Gartenschau (igs) in diesem Sommerhalbjahr scharenweise Besucher erwartet, hätte die Gestaltung der Kreiselmitte ein wenig üppiger ausfallen dürfen. Schließlich ist der Kreisel das erste, was die igs-Gäste vom Ort zu sehen bekommen, wenn sie per Bus oder Pkw aus Hamburg anreisen.
Die beiden nebenstehenden Fotomontagen sollen dazu anregen, die jetzige Kreisel-Gestaltung noch einmal zu überdenken. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Bauhöfe der Samtgemeinde müsste es doch hinzubekommen sein, bis zum Beginn der igs am 26. April aus der Kreiselmitte eine ganz besondere Attraktion zu machen, die an sich schon eine Reise wert wäre. Künftig könnte es dann heißen: "Heute unternehmen wir einen Ausflug nach Harsefeld und besichtigen den Kreisel."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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