Mehr als Lebensmittel: Harsefelder Tafel versorgt rund 200 Personen pro Wochen
Hartz-vier-Empfänger, Renter, kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Asylbewerber - rund 200 Personen versorgt die Harsefelder Tafel zweimal wöchentlich mit frischen Lebensmitteln. Jeden Montag und Donnerstag wird dafür der Gruppenraum im Gemeindezentrum am Bokelfeld 6 zum Ladengeschäft umfunktioniert. Bergeweise Salate, Gurken, Tomaten, frische Kräuter, Äpfel, Bananen, Brot, Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Fisch und vieles mehr türmen sich auf und unter den bereit gestellten Tischen. Die Lebensmittel wurden alle gespendet, der Großteil von den Geschäften in der Samtgemeinde, ein kleinerer Teil auch von Privatpersonen. Auch die Kühlkisten, Hygieneschutz-Vorrichtungen und viele weitere nötigen Requisiten konnten die Tafelmitglieder aufgrund von Spenden anschaffen. Jeden Tag fahren die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu den teilnehmenden Einkaufsmärkten, Drogerien und Bäckern, um Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum in Kürze abläuft, Kosemtik und andere Spenden abzuholen. Gelagert werden die Waren in zwei Kühlkombinationen und einem Gefrierschrank im Gemeindehaus und einem Kühlraum in Ahlerstedt. 66 Ehrenamtliche sind im Einsatz, damit die Tafel zweimal wöchentlich ihre Türen öffnen kann.
Einkaufen darf jeder Bedürftige, der einen entsprechenden Bescheid vorlegen kann. Christa Wittkowski-Stienen stellt für alle Kunden einen numerierten Ausweis aus, aus dem hervorgeht, wie viele Personen mit dem Einkauf versorgt werden müssen.
Wer nur für sich einkauft, zahlt 1,50 Euro, für zwei Personen kostet der Einkauf 2 Euro, für drei Personen 2,50 Euro und ab vier Personen 3 Euro. Mit den Einnahmen finanziert die Tafel ihr Lieferfahrzeug. Pro Person darf eine Kiste mit frischem Obst, Gemüse, Brot und vielen weiteren Lebensmitteln gepackt werden. "Wir werden sehr gut beliefert und können großzügig austeilen", freut sich Christa Wittkowski-Stienen über die große Spendenbereitschaft vor Ort.
Zwischen vielen Kunden und Tafelmitarbeitern hat sich ein vertrauensvolles Verhältnis entwickelt. "Nach etwas Zeit wissen wir, wer von unseren Kunden Diabetiker ist oder vegetarisch lebt und halten dann die entsprechenden Lebensmittel bereit", erzählt Gruppenleiterin Brigitte Kachmann. Auch in vielen anderen Bereichen wird vertraute Tafelmitarbeiter um Rat gefragt. "Für viele sind wir nicht nur ein Einkaufsladen, sondern auch ein Treffpunkt für soziale Kontakte", erzählt Rosi Ziesche, ebenfalls Gruppenleiterin. "Und wir freuen uns wirklich, wenn wir helfen können."
Weitere spannende Geschichten aus Harsefeld im aktuellen Magazin unter
http://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/magazine/Harsefeld/24022016/
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