Mit Hochdruck bei der Sache

Joachim Köntopp (li.) und Alfred Theophil haben eine alte Dampfmaschine instand gesetzt
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(jd). Große Resonanz nach WOCHENBLATT-Bericht: Dampfmaschinen-Freunde treffen sich jetzt regelmäßig . Ihrem Hobby gehen sie mit Hochdruck nach: Dampfmaschinen sind für Hans-Wilhelm Tobaben, Alfred Theophil und Joachim Köntopp aus Harsefeld das Größte. Im Dezember berichtete das WOCHENBLATT über das Rentner-Trio, das sich im fortgeschrittenen Alter voller Begeisterung dem mechanischen Spielzeug aus fernen Kindheitstagen verschrieben hat. Der Artikel hat auch bei anderen das alte Feuer wieder entfacht: Dampftechnik-Fans aus dem gesamten Landkreis meldeten sich. Mittlerweile gibt es eine feste Gruppe, die regelmäßig die Kessel anheizt.

"Die Resonanz nach dem WOCHENBLATT-Bericht war so groß, dass wir uns entschlossen haben, monatliche Dampfnachmittage abzuhalten", berichtet Hans-Wilhelm Tobaben. Er sei der Stadt Buxtehude dankbar, dass diese unentgeltlich Räumlichkeiten in der Begegnungsstätte "Hohe Luft" für die Treffen der Heißluft-Begeisterten zur Verfügung stelle. Der Rentner aus Harsefeld organisiert die Zusammenkünfte, bei denen die muntere Seniorentruppe mal richtig Dampf ablassen kann. Von "Vereinsmeierei" hält Tobaben aber nichts: "Das soll eine lockere Runde bleiben, an der jeder zwanglos teilnehmen kann, ohne irgendwelche Pflichten zu haben."

Eine Pflicht haben sich die Hochdruck-Fanatiker allerdings selbst auferlegt: Es ist eine Ehrensache für sie, alten Dampfmaschinen, die ihnen von WOCHENBLATT-Lesern kostenlos überlassen wurden, neues Leben einzuhauchen. Um ein besonderes Prachtstück kümmerten sich Tobabens Mitstreiter Alfred Theophil und Joachim Köntopp: Sie brachten ein Märklin-Modell aus 1920er Jahren wieder auf Vordermann. Auf dem Dampftreffen führen sie stolz vor, wie die kleinen Schwungräder wie geschmiert laufen.

Am Tisch gegenüber sind Egon Prott und Rickmer von Grützer mit Feuereifer bei der Sache: Sie tauschen kurzerhand einen Kessel aus, um mehr Druck zu erzeugen. Das Experiment klappt: Langsam, aber beständig kommen die Kolben in Bewegung. Die beiden haben sich - wie die meisten Teilnehmer des Treffens - über die Jahre so intensiv in ihr Hobby "hineingefuchst", dass sie inzwischen wahre Experten sind. Da es es für viele Geräte keinen Ersatzteile mehr gibt, haben einige sogar eine eigene Drehbank im Keller stehen.

"Schade, dass wir keine jüngeren Leute in unseren Reihen haben", meint Hans Georg Schüring. Der pensionierte Lehrer für Physik und Werken setzte die Dampfmaschinen im Unterricht ein, um seinen Schülern technische Vorgänge anschaulich zu erläutern. "In den Werkstunden ließ ich die Kinder kleine Geräte aus Sperrholz basteln, die dann von der Dampfmaschine angetrieben wurden", berichtet Schüring.

Auch Dieter Lemmermann, der seine erste Dampfmaschine zur Belohnung für die erfolgreiche Aufnahmeprüfung am Gymnasium erhielt, würde sich über Nachwuchs bei den Dampffreunden freuen. Ihm schwebt vor, die guten Stücke im Rahmen einer Sonderschau publikumswirksam zu präsentieren oder sie Schulklassen vorzuführen. "Gerade im Computerzeitalter finden wir es wichtig, dass das Wissen um die Grundlagen der Mechanik nicht verlorengeht", ist sich die Dampfrunde einig.

• Das nächste Treffen der Dampffreunde findet am Freitag, 17. April, um 14 Uhr in der Begegnungsstätte "Hohe Luft" in Buxtehude, Stader Straße 15, statt.

• Weitere Infos erteilt Hans-Wilhelm Tobaben (Tel. 0 41 64 - 46 77).

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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