Wegen wachsender Schülerzahlen
Pfadfinder und Landkreis müssen aus Harsefelder Oberschule raus
jab. Harsefeld. Sie wollen gemeinsam nach einer Lösung suchen: die Pfadfinder des Stammes Horse aus Harsefeld und die Verwaltung des Flecken. Denn die Pfadfinder müssen aus der Selma-Lagerlöf-Oberschule (SLO) raus, da diese wegen steigender Schülerzahlen mehr Platz braucht. Und auch der Landkreis Stade, der Träger des Aue-Geest-Gymnasiums ist und ebenfalls Räume der SLO nutzt, muss sich um andere Räumlichkeiten bemühen.
Pfadfinder ziehen in die Oberschule
2013 entschied die Verwaltung, dass Gebäude, wo heute die Rotenburger Werke stehen, abzureißen. Betroffen waren davon der Spielmannszug, das Jugendzentrum und auch die Pfadfinder. Der Spielmannszug konnte Räume im neuen Gebäude nutzen und das Jugendzentrum erhielt einen Neubau in der Jahnstraße. Für die Pfadfinder musste eine Alternative her. Da die SLO noch Kapazitäten frei hatte und diese für die Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Harsefeld zur Verfügung stellte, griff der Flecken das Angebot auf.
Vier allgemeine Unterrichtsräume wurden für rund 140.000 Euro durch die Gemeinde nach den Wünschen der Pfadfinder umgebaut, vom eigentlichen Schulbetrieb abgetrennt und mit einem eigenen Eingang. Es wurden Verträge geschlossen, sodass die Pfadfinder die Räume nutzen durften. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Räume freigemacht werden müssen, wenn die Schule Platzbedarf anmeldet.
Schule meldet wachsende Schülerzahlen
"Die Schule ist im Februar an die Verwaltung herangetreten", sagt Meinke, Fachbereichsleiter für den Bereich Zentrale Dienste, Jugend und Bildung. Nach Hochrechnungen fehlte ab dem kommenden Schuljahr ein Klassenraum, da wäre eine Kompensation noch möglich gewesen. Doch im Mai habe es neue Zahlen gegeben, die zeigten, dass durch Zuzug, der Wechsel von G8 zu G9 sowie Inklusionsschüler, die doppelt berechnet werden, weiterer Raumbedarf entstehen wird. Zunächst handele es sich um zwei Räume, aber die Entwicklung gehe weiter.
Von einem Rausschmiss zum nächsten Schuljahr kann aber keine Rede sein. Noch sei keine Kündigung ausgesprochen worden, betont Meinke. Das geschehe auch erst, wenn eine Alternative vorhanden ist. Vor drei Wochen suchte die Verwaltung das Gespräch mit den Pfadfindern. "Der Flecken und die Pfadfinder sitzen schon zu lange in einem Boot, es war immer eine gute Zusammenarbeit", sagt Meinke. Daher wollen die Verantwortlichen gemeinsam einen Lösungsweg suchen.
Ansprüche an neue Räume
Zunächst werden die Pfadfinder ab dem Sommer zwei Räume abgeben. "Damit gewinnen wir Zeit und können uns umhören", sagt der ehemalige Stammesführer Torben Dankers. Denn kurzfristig werde es wohl keine Ideallösung geben, ergänzt der stellvertretende Stammesführer Jonte Pietsch. Denn die Pfadfinder haben gewisse Ansprüche an die neuen Räume. "Wir reden hier über Jugendarbeit. Es sind viele Kinder in den Gruppen, die unter der Woche bei uns sind. Da entsteht ein gewisser Lärmpegel", so Pietsch. Außerdem müsse die Möglichkeit bestehen, sich auch draußen aufhalten zu können. Auch die Anfahrtswege müssen bedacht werden, da viele mit dem Fahrrad kommen.
Derzeit sind einige Objekte im Gespräch. Sollte es spruchreif sein, werden die Möglichkeiten der Verwaltung und der Politik vorgestellt. Meinke: Wir haben das damals geschafft, nun finden wir auch eine gemeinsame Lösung."
Landkreis auch betroffen
Doch nicht nur die Pfadfinder sind betroffen. Der Landkreis muss ebenfalls eine Alternative für das Aue-Geest-Gymnasium suchen. Die drei angemieteten Räume wurden zum 31. Juli 2024 wegen Eigenbedarfs gekündigt. „Auch die Schulen müssen sich der demographischem Entwicklung anpassen. Deshalb hat Harsefeld frühzeitig mit uns Kontakt aufgenommen, um eine einvernehmliche Planung zu ermöglichen. Wir haben jetzt drei Jahre Zeit, um Vorschläge zu entwickeln, wie der künftige Raumbedarf des Gymnasiums auf der eigenen Liegenschaft erfüllt werden kann", sagt der Erste Kreisrat des Landkreises Stade, Thorsten Heinze.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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