Plädoyer für freies Parken: "Sympathisches Harsefeld" will nicht am Status quo in der Marktstraße rütteln
jd. Harsefeld. Die Mitgliederversammlungen der Werbevereinigung „Sympathisches Harsefeld" sind sonst nicht gerade bekannt dafür, dass dort leidenschaftlich gestritten wird. Auf der jüngsten Zusammenkunft der Geschäftsleute war das anders. Zwei Themen sorgten für hitzige Debatten: Es ging um die Verkehrssituation in der Marktstraße sowie um die gerade eingeführte Parkscheiben-Pflicht auf dem zentralen Parkplatz, dem Friedrich-Tobaben-Platz.
Am Ende der kontroversen Diskussion um die Zustände in Marktstraße war hier das Votum allerdings eindeutig: Mit nur einer Gegenstimme beschlossen die Mitglieder des „Sympathischen", dass alles so bleiben soll, wie es ist. Dieses Meinungsbild soll jetzt der Verwaltung mitgeteilt werden.
Zustande kam die Abstimmung auf Anregung von Bürgermeister Michael Ospalski. Der SPD-Politiker und Unternehmer gehört selbst der Werbegemeinschaft an und beteiligte sich in dieser Doppelfunktion an der Diskussion. Als Ratsherr forderte er von den Gewerbetreibenden ein deutliches Statement zum Thema Marktstraße ein. „Wenn wir Politiker darüber entscheiden sollen, ob Tempo 20 kommt oder womöglich eine Teilsperrung erfolgt, dann brauchen wir auch eine Stellungnahme seitens der Wirtschaft.
Für sich persönlich legte Ospalski ein klares Bekenntnis ab: „Ich bin für den Erhalt der Marktstraße, wie sie jetzt ist." Das entspricht auch dem Meinungsbild, das sich zuvor der Vorstand des „Sympathischen" eingeholt hat: Bei einer Umfrage, die auf Anregung der SPD-Ratsfraktion erfolgte, sprach sich eine deutliche Mehrheit der Ladeninhaber gegen eine Fußgängerzone aus. Auch die Idee, die Marktstraße von Samstagabend bis in die Nacht zu Montag mittels versenkbarer Poller zu sperren, um dort mehr Außengastronomie anbieten zu können, wird wahrscheinlich nicht weiter verfolgt. Die Anregung, Raser mittels Blinktafel auf das geltende Tempo 30 hinzuweisen, setzte Ospalski umgehend um: Er veranlasste, dass die Tafel bereits nach drei Tagen montiert wurde.
Ganz und gar nicht einverstanden war ein Großteil der Versammlungsteilnehmer mit der in der Ortsmitte eingeführten Höchstparkdauer von drei Stunden. Erst kämen die Parkscheiben und später dann die kostenpflichtigen Parkscheine, so die Befürchtung. Parkgebühren sind nach Ansicht der Händler umsatzschädigend: Schließlich könne Harsefeld gerade mit dem Argument werben, dass Autofahrer überall in der Ortsmitte frei parken dürfen.
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