"Richtig gute Arbeit geleistet": In Sachen Energie einsparen ist das Harsefelder Klärwerk-Team ganz vorne
Dass Harald Heins, technischer Betriebsleiter vom Harsefelder Klärwerk, richtig stolz auf seine Mitarbeiter ist, ist ihm deutlich anzumerken: "Hier wird wirklich gute Arbeit geleistet", sagt er. Denn mithilfe des Klärwerk-Teams ist es der Samtgemeinde Harsefeld gelungen, aus der Anlage - und normalerweise gehören Klärwerke zu den größten Energieverbrauchern einer Kommune - in einen besonders energiesparenden Betrieb umzuwandeln. Im Vergleich zu früher liegt der Energiebedarf bei nur noch 38 Prozent. Mehr noch: Im Harsefelder Klärwerk wird mit Hilfe zweier Blockheizkraftwerke aus der Biomasse (Klärschlamm), bzw. mit dem aus ihr erzeugten Biogas (Methan), Strom produziert. Mit diesem selbst erzeugten Strom kann die Gemeinde ihren gesamten Energiebedarf decken. Außerdem hat die energetische Sanierung der Kläranlage dazu geführt, dass die Abwassergebühren gesenkt wurden. Dafür wurde die Gemeinde im Jahr 2015 vom Deutschen Institut für Urbanistik und in 2017 von der Heinrich Böll-Stiftung als "Perle der Energiewende" ausgezeichnet.
Bevor es dazu kam, haben sich die Mitarbeiter zunächst auf die Suche nach Stromfressern gemacht. "Unter anderem wurden mehrere Pumpen ausgetauscht und die Anlage neu justiert", sagt Betriebselektriker und stellvertretender Betriebsleiter Stefan Höft. Im Faulturm konnte die Pumpenleistung z.B. von vier Kilowatt auf 1,5 reduziert werden. Eine Zeitschaltuhr im Sandfangbläse sorgt für eine Energieeinsparung bei der Belüftung. Mit Hilfe eines neuen Leitsystems erkennen die Mitarbeiter jetzt sofort, wenn es eine Störung im System gibt und können dann schnell handeln.
Mit kreativen Ideen für weitere Optimierungsmaßnahmen rannte Harald Heins bei dem kaufmännischen Betriebsleiter der Anlage, dem Samtgemeinde-Bürgermeister Rainer Schlichtmann, offene Türen ein. So wird der Klärschlamm, der regelmäßig nach Hamburg zur Entsorgung transportiert wird, ohnehin schon mit einer Entwässerungsmaschine getrocknet, um die Tonnage zu reduzieren. "Die bisher erreichten 20 Prozent können wir erhöhen, indem wir die Masse auslegen und mit Hilfe einer Fußbodenheizung weiter trocken", so Heins. Das hat sein Team bereits in einem eigens aufgeschütteten Beet getestet. Jetzt wird gerade ein Lager mit einer Fußbodenheizung gebaut, die aus der Abwärme gespeist wird, die bei der Umwandlungsprozess von organischer Masse (Klärschlamm) in anorganische Masse (Methan) entsteht.
Weitere tolle Teams und spannende Geschichten aus Harsefeld im aktuellen Magazin unter
http://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/magazine/Harsefeld/28022018/#page_1
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