Seelsorgerin für die Senioren
jd. Harsefeld. Die Harsefelder Pastorin Hanna Rothermundt kümmert sich um ältere Menschen, die in Pflegeheimen leben. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird immer höher und die Zahl derjenigen Senioren, die in Pflegeeinrichtungen betreut werden, steigt ständig. Die Hannoversche Landeskirche stellt sich auf diese Folgen des demographischen Wandels ein: Sie hat Stellen für Pastoren geschaffen, die sich vorwiegend um Bewohner von Altenheimen kümmern. Auch Pastorin Hanna Rothermundt, die sich seit 19 Jahren mit ihrem Mann Axel eine Gemeinde-Pfarrstelle in Harsefeld teilt, ist neuerdings eine sogenannte Altenheim-Seelsorgerin. Ihre neue Aufgabe, in die sie kürzlich offiziell eingeführt wurde, betrachtet die 58-Jährige als besondere Herausforderung.
"Die Kinder sind aus dem Haus und mein Mann unterrichtet neben seiner halben Pastorenstelle vormittags an der Schule", berichtet Rothermundt. Da habe sie sich gedacht, auch noch mal "draufzusatteln" und in Vollzeit zu arbeiten. "Allerdings hätte ich es wenig sinnvoll gefunden, langfristig eine zweite Gemeinde zu betreuen", so die Pastorin. Ein paar Monate habe sie zusätzlich zu Harsefeld eine halbe Pfarrstelle in Mulsum innegehabt, doch auf Dauer sei das keine ideale Lösung für sie gewesen. "Als dann die Position als Altenheim-Seelsorgerin ausgeschrieben wurde, habe mich sofort darum beworben."
In ihrem zusätzlichen Aufgabengebiet ist Rothermundt seit Anfang März tätig. Sie betreut die Alten- und Pflegeheime im Flecken Harsefeld sowie in den Gemeinden Ahlerstedt, Kutenholz und Mulsum: "Ich entlaste damit die Ortspfarrer, die aufgrund ihrer vielen dienstlichen Verpflichtungen zeitlich nicht in der Lage dazu sind, sich in angemessener Weise um die Heimbewohner zu kümmern." Dabei hätten gerade diese älteren Menschen ein Bedürfnis, sich religiösen Dingen zuzuwenden.
Die Pastorin ist nun täglich unterwegs, um Gespräche zu führen, mit Gruppen zu arbeiten und besondere Veranstaltungen durchzuführen. Mindestens an einem Tag pro Woche ist sie vor Ort in den jeweiligen Einrichtungen präsent. Außerdem findet in jedem Heim einmal im Monat ein von ihr ausgerichteter Gottesdienst statt. Bereits in den ersten Wochen sei ihre Arbeit auf große Resonanz gestoßen, so Rothermundt: "Überall wurde ich mit offenen Armen empfangen. Die Menschen freuen sich einfach, dass ich für sie da bin."
In der Harsefelder Gemeinde muss Rothermundt nun ein wenig kürzer treten: "Dort war meine Halbtagsstelle quasi ein Ganztagsjob." Die ehrenamtliche Arbeit, die sie zuvor in der Kirchengemeinde geleistet habe, könne sie in dem bisherigen Umfang nicht mehr betreiben. Dafür bitte sie um Verständnis, so die Pastorin: "Ich muss künftig mehr mit meiner Zeit haushalten. Ein großer Teil davon gehört nun den älteren Menschen."
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