Von deutschen Maiden und sündiger Musik: Neues Harsefelder Jahrbuch ist erschienen
jd. Harsefeld. Ein "Hochzeitsbock", der nur Silberpaaren vorbehalten ist, das Leben in dem "Maidenlager" der NS-Organisation "Bund Deutscher Mädel" in Klein-Hollenbeck und die Idee eines Apothekers vor mehr als 100 Jahren, in Harsefeld Mineralwasser zu produzieren: Bereits diese drei von fast 30 Themen, mit denen sich die Aufsätze im neuen Jahrbuch "Geschichte und Gegenwart" beschäftigen, versprechen unterhaltsame Lektüre. Doch auch die übrigen Beiträge des aktuellen Bandes, es ist mittlerweile die Nummer 30 der vom Verein für Kloster- und Heimatgeschichte herausgegebenen Buchreihe, bieten kurzweiligen Lesestoff. Im Kreise der Autoren und etlicher Gäste stellte der Verein jetzt das Jahrbuch vor.
Mit einem ganz besonderen musikalischen Beitrag tauchten die Teilnehmer des Abends in das Harsefeld der 1960er Jahre ein. Die Beat-Band "The Shecks", die damals im Geestflecken einen gewissen Kultstatus besaß, fand sich zum ersten Mal nach vielen Jahrzehnten in der Originalbesetzung von damals zusammen, um mit dem Publikum "abzurocken".
Auch wenn die Bandmitglieder bereits im fortgeschrittenen Alter sind, klang es so gar nicht nach Altherren-Combo. Anlass für das Band-Revival waren die Jahrbuch-Beiträge von Reiner Klintworth: Der schrieb über die Musikszene der Wirtschaftswunder-Zeit in Harsefeld. Das Örtchen an der Aue war damals alles andere als verschlafen: Die rebellische Jugend begehrte auf und traf sich in berühmt-berüchtigten Szene-Kneipen.
So gab es in Hollenbeck einen "Star-Club" und in Harsefeld die "Tanz-Bar Pigalle". Die Ordnungsmacht versuchte, dem wilden Treiben Einhalt zu gebieten: "Polizei-Razzia im Sündenbabel Harsefeld - gegen Auswüchse des Vergnügungslebens", titelte die lokale Tagespresse 1961.
Mehr zu dieser "sündigen" Zeit lesen Sie in einer der nächsten WOCHENBLATT-Ausgaben.
• Das Buch kostet 14,95 Euro und ist unter anderem in der Bücherei, im Museum, bei den Banken sowie in der S+R Bücherstube erhältlich.
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