Wie mobil sind die Ahlerstedter? Master-Student erstellt Studie
jd. Ahlerstedt. Den Ahlerstedtern flattert in diesen Tagen Post ins Haus: Die Schreiben enthalten einen Fragebogen zum Nutzungsverhalten bei einzelnen Verkehrsmitteln wie Pkw, Bus oder Fahrrad. Absender ist das Bremer Kommunal-Beratungsunternehmen Sweco. Das erarbeitet in Kooperation mit der Gemeinde Ahlerstedt eine Mobilitäts-Studie, in der der Bedarf der Bürger abgefragt wird sowie bestehende Defizite beim Nahverkehr aufgezeigt und Lösungen empfohlen werden sollen. Durchgeführt wird die Untersuchung vom einem Studenten der Uni Vechta, der derzeit bei Sweco ein Praktikum absolviert: Dennis Blanken erstellt die Studie im Rahmen seiner Masterarbeit. Der Vorteil für die Gemeinde: Solche Expertisen kosten sonst schnell mal 20.000 Euro. In diesem Fall muss Ahlerstedt keinen Cent dazubezahlen.
Die Experten aus Bremen betreuen seit Jahren fachlich die Förderregion "Moorexpress-Stader Geest", in der jeweils drei Kommunen aus den Landkreisen Stade und Rotenburg zusammengeschlossen sind. Aus dieser Region hat Blanken nun zwei Gemeinden ausgewählt, die hinsichtlich ihrer Strukturdaten exemplarisch für die gesamte Bandbreite aller Kommunen stehen. Neben Ahlerstedt fiel die Wahl auf Hipstedt im Kreis Rotenburg. Dabei bewegt sich Ahlerstedt bei den der grundlegenden Kriterien wie Bevölkerungszahl oder Pkw-Dichte pro Haushalt am oberen Rand der Skala, Hipstedt hingegen ganz unten.
"Diese Bandbreite wurde bewusst gewählt, damit von der Studie möglichst viele Kommunen profitieren könen", sagt Jan-Christoph Lendner, der bei Sweco die Abteilung Regionalentwicklung leitet und Blankens Arbeit betreut: "Die Ergebnisse sollen der gesamten Region dienen und werden den anderen Verwaltungen zur Verfügung gestellt." Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt geht davon aus, die Studie, die spätestens im Sommer vorliegen soll, als Grundlage für künftige Maßnahmen heranziehen zu können: "Als ländliche Kommune müssen wir uns intensiv mit dem Thema Mobilität befassen, um in der zukünftigen Entwicklung nicht abgehängt zu werden."
Um Ahlerstedt als attraktiven Wohnstandort zu erhalten, sei es wichtig, frühzeitig zu reagieren, so Arndt. Mögliche Lösungsansätze in Sachen Mobilität könnten Pendlerportale, E-Bike-Stationen, rollende Supermärkte oder Verbesserungen beim Bürgerbus-Angebot sein. Einbezogen in die Studie ist allerdings nur der Kernort Ahlerstedt. Das sieht Arndt aber nicht als Problem an: Im Zuge der laufenden Bewerbung für das Dorfentwicklungs-Programm hätte sich auch ein Arbeitskreis mit der Mobilität auf den Dörfern beschäftigt. Diese Runde könnte die Ergebnisse der Studie nutzen.
Arndt hofft, dass sich möglichst viele Ahlerstedter an der Umfrage beteiligen: Die Online-Fragebögen werden ab Freitag, 15. Dezember, freigeschaltet und sind auf der Webseite der Samtgemeinde Harsefeld (www.harsefeld.de) zu finden. "Der zeitliche Aufwand ist gering", versichert Blanken: In rund einer Viertelstunde könne man alle Fragen beantworten. Wer Interesse hat, kann sich zusätzlich für ein Interview anmelden: Das führt der Student nach individueller Terminvereinbarung im Ahlerstedter Gemeindebüro durch.
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