Eine Reise in die 50er Jahre
Zeitkapsel der alten Rosenborn-Grundschule in Harsefeld wurde geöffnet

Spannung vor der Öffnung: Samtgemeindearchivarin Ulrike Gerdts und der ehrenamtliche Mitarbeiter des Harsefelder Samtgemeindearchivs, Günter Kachmann, mit der Zeitkapsel Fotos: sc
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sc/jab. Harsefeld. Einen Sprung in die Vergangenheit gab es im Harsefelder Rathaus. Im Beisein der Harsefelder Rathauschefin Ute Kück, Vize-Chef Bernd Meinke und der Leiterin des Samtgemeindearchivs Ulrike Gerdts sowie des ehrenamtlichen Mitarbeiters des Harsefelder Samtgemeindearchivs Günter Kachmann wurde die Zeitkapsel der alten Rosenborn-Grundschule geöffnet. Dass die Kapsel gefunden wurde, ist der akribischen Suche Kachmanns zu verdanken.

Der Harsefelder Fotograf Kachmann begab sich in den vergangenen Wochen regelrecht auf Schatzsuche, als er Nachforschungen anstellte, wo die Zeitkapsel der ehemaligen Volksschule eingemauert worden war - und er wurde fündig. Jetzt öffnete Kachmann die kupferne Kapsel und entdeckte Grüße aus dem Jahre 1956. Einen Briefumschlag mit einem Satz D-Mark-Münzen aus den 50er Jahren, verschiedene Ausgaben von Tageszeitungen, ein Foto vom Baubeginn der Rosenborn Grundschule - fotografiert von Kachmanns Vater Hinrich Kachmann - und eine große offizielle Urkunde mit Samtband und Siegel vom 14. September 1956 holte Kachmann nach und nach aus der Kapsel hervor. Staunend begutachteten der Fotograf und die Zuschauer die einzelnen Schätze aus der Vergangenheit.

Die Urkunde zeugt von den damaligen Umständen, weswegen die neue Schule gebaut wurde: "Das Land Niedersachsen bekundete aber beim jetzigen Abschluß, daß die bisherigen Räume der Volksschule in der Schulstraße an Zahl nicht genügen und unzulässig sind. Die Landesregierung gewährte deshalb einen Nachholbedarf, indem sie für den ersten Neubau eine Summe von insgesamt über 500.000 DM gab." Damit gehe der Flecken ans Werk, um der Jugend etwas "Wertvolles und Ersprießliches" zu bieten.

Dass die Kapsel überhaupt gefunden wurde, ist der Detektivarbeit von Kachmann zu verdanken. Der Harsefelder Fotograf setzte sich akribisch mit Fotos aus dem eigenen Familienfundus - die Bilder von der Grundschul-Baustelle stammten alle von seinem Vater - auseinander. Er verfolgte besonders das Bild eines Schildes, welches ihn schlussendlich auf die richtige Spur brachte. Hilfe bekam Kachmann von den Mitarbeitern des Harsefelder Eishallenteams. Die erste Bohrung war allerdings ohne erhofften Fund, hatte man die Kapsel aufgrund der Fotos doch waagerecht vermutet. Zur Überraschung der Beteiligten war sie aber senkrecht unter einem Pfeiler eingemauert, berichtet Kachmann. Aber: "Der Aufwand hat sich gelohnt."
Die Fundstücke sollen künftig in einer Vitrine ausgestellt werden.

Spannung vor der Öffnung: Samtgemeindearchivarin Ulrike Gerdts und der ehrenamtliche Mitarbeiter des Harsefelder Samtgemeindearchivs, Günter Kachmann, mit der Zeitkapsel Fotos: sc
Bauarbeiter Matthias Gallein sägte die Kapsel auf | Foto: sc
Redakteur:

Saskia Corleis

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