Asylbewerber im alten Freizeitheim? Gebäude in Reith soll Flüchtlingsunterkunft werden

Bürgermeister Dieter Tomforde hat mehrere Ideen für das ehemalige Freizeitheim. Zunächst sollen dort aber Asylbewerber wohnen
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  • hochgeladen von Jörg Dammann

jd. Brest-Reith. In das ehemalige christliche Freizeitheim Reith ziehen womöglich bald Flüchtlinge ein. Der Gemeinderat Brest hat kürzlich beschlossen, das seit rund zehn Jahren leerstehende Gebäude der Samtgemeinde als Asylbewerber-Unterkunft anzubieten. Nach dem Willen der Politiker soll das knapp 90 Jahre alte und sanierungsbedürftige Haus von höchstens zehn Personen bewohnt werden - und zwar möglichst von Familien. Diese seien einfacher in die Dorfgemeinschaft zu integrieren, so Bürgermeister Dieter Tomforde.

Das Angebot an die Samtgemeinde ist allerdings bis Ende Juni 2017 befristet. Die Gemeinde hat mit dem Gebäude, das sie 2009 für 50.000 Euro vom Kirchenkreis Buxtehude erwarb, nämlich noch einiges vor. So ist laut Tomforde angedacht, es zu einem Pilgerhotel umzubauen oder dort ein Landcafé mit Dorfladen einzurichten. Wie berichtet, ist Brest gemeinsam mit den Nachbarn aus Kutenholz in die Dorferneuerung aufgenommen worden. Bis aber Fördergelder für die einzelnen Projekte fließen, wird es wohl anderthalb Jahre dauern. Entsprechend ist die Mietdauer für das alte Freizeitheim angesetzt.

Bereits vor einem Jahr war das Haus für die Unterbringung von Asylbewerbern im Gespräch. Damals winkte die Samtgemeinde ab. Die Lage am äußersten Rande der Samtgemeinde ist nicht gerade ideal: Zum Bahnhof sind es rund fünf Kilometer und die nächsten Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in den jeweils knapp neun Kilometer entfernten Dörfern Ahlerstedt und Bargstedt. Tomforde geht aber davon aus, dass die Reither den Neuankömmlingen hilfreich zur Seite stehen werden.

Gegründet als Missionshaus

Das ehemalige kirchliche Freizeitheim Reith hat eine lange christliche Tradition. Erbaut 1925 von einem Abgesandten des evangelischen Hermannsburger Missionswerkes, diente es als Standort der Volksmission im Elbe-Weser-Raum: Die Missionare waren bis 1971 in den Dörfern unterwegs, um die Menschen auf dem Lande im rechten Glauben zu stärken.

Danach war das Haus jahrzehntelang von Kindern und Jugendlichen bevölkert: Kindergarten- und Konfirmandengruppen fuhren nach Reith, um dort Freizeiten durchzuführen. Doch eine Modernisierung unterblieb und der Betrieb als Freizeitheim wurde eingestellt. Später übernahm die Gemeinde das leerstehende Objekt, an das das Reither Dorfgemeinschaftshaus angebaut ist.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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