Börne soll auch Regel-Kita in Harsefeld betreiben
jd. Harsefeld/Stade. Nun ist es amtlich: Die Sozial- und Therapieeinrichtung "Die Börne" aus Stade wird in Harsefeld neben dem bereits geplanten Sprachheilkindergarten eine weitere Kita betreiben. "Das ist beschlossene Sache", erklärt Rathauschef Rainer Schlichtmann. Für Harsefeld ist das ein Novum: Sonst befinden sich alle Regel-Kitas - abgesehen vom Waldkindergarten - in Trägerschaft des DRK. Vor zwei Jahren hatte sich die evangelische Kirche darum bemüht, die Kita im Neubaugebiet zu betreiben, war aber in der Politik auf Ablehnung gestoßen. Für die Börne lief es nun besser.
"Es gab keine Ausschreibung", erklärt Schlichtmann auf Nachfrage. Der Beschluss im nicht-öffentlich tagenden Verwaltungsausschuss richte sich in keiner Weise gegen das DRK: "Wir sind mit dessen Arbeit im Bereich der Kinderbetreuung sehr zufrieden." Ausschlagend für die Entscheidung zugunsten der Börne seien reine Sachgründe gewesen. Der Regelkindergarten werde direkt neben dem Sprachheilkindergarten errichtet. Aufgrund der unmittelbaren räumlichen Nähe beider Einrichtungen sei es zweckmäßig, nur einen Betreiber zu haben.
Wie berichtet, soll die auf 48 Kinder ausgelegte Sprachheil-Kita der Börne Ende 2019/Anfang 2020 fertiggestellt sein. Als Standort ist eine Fläche neben dem Kids Planet vorgesehen. Auf dem Nachbargrundstück der Börne-Kita wird der Flecken Harsefeld das eigene Kita-Gebäude errichten, das zunächst Platz für vier Gruppen bieten soll - mit der Option einer Erweiterung um zwei Gruppenräume.
Während die Börne für ihren Kita-Bau einen Generalunternehmer beauftragen wird, damit alle Arbeiten aus einer Hand erledigt werden, kann die Gemeinde nicht so einfach planen: "Wir müssen uns an das Vergaberecht halten", erläutert Schlichtmann: "Wenn wir nicht belegen können, dass ein Generalunternehmer wesentlich wirtschaftlicher arbeitet, müssen wir alle Gewerke einzeln ausschreiben."
Sobald die Kitas in Betrieb sind, dürfte es aber keine Probleme mehr geben. Börne-Geschäftsführerin Stefanie Mencke hält es für äußerst sinnvoll, beide Einrichtungen in eine Hand zu geben: "Aus einem Nebeneinander wird ein Miteinander. Das ist zwar noch nicht die perfekte Inklusion, doch ein großer Schritt dorthin." So könnte es gemeinsame Projekte der beiden Kitas geben, an denen sich Kinder mit und ohne Behinderung beteiligen.
Beide Einrichtungen würden sich gegenseitig ergänzen und bereichern, so Mencke: Beispielsweise könnten Kinder aus dem Regelkindergarten, die eine kurzzeitige Förderung benötigen, das therapeutische Angebot des Sprachheilkindergartens nutzen. Auch andersherum gebe es Vorteile: "Oft ist nur eine einjährige Sprachförderung notwendig, um Kinder fit für den Alltag zu machen. Die betreffenden Kinder können danach nebenan die Regel-Kita besuchen. So bleiben sie in der gewohntem Umgebung", erläutert Mencke: "Für die Kinder und deren Familien sehe ich daher nur positive Aspekte."
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