CDU-Antrag für mehr Artenvielfalt / Bürgerbeteiligung erwünscht
Der Flecken soll aufblühen
sc. Harsefeld. Der Flecken Harsefeld soll bunter und naturfreundlicher werden: Die CDU-Fraktion stellte in der vergangenen Bauausschusssitzung des Fleckens Harsefeld den Antrag, Blühstreifen, Blumenwiesen anzulegen und Gehölze zu pflanzen sowie ein Maßnahmenkonzept zur Begrünung kommunaler Flächen zu erstellen.
Die Fraktionen einigten sich darauf, einen Arbeitskreis mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, interessierten Bürger sowie Fachpersonal zu gründen und einen ersten Betrag von 10.000 Euro für das kommende Jahr im Haushaltsplan für die Durchführung von ökologischen Maßnahmen bereitzustellen. Auch beauftragten die Mitglieder die Harsefelder Verwaltung, den Erhalt von Fördergeldern für eine ökologische Aufwertung von Grünflächen im Flecken zu prüfen.
In den Neubaugebieten seien zwar Grün- und Wegeflächen geschaffen worden, so CDU-Fraktionsvorsitzende Sigrid Müller, doch bestünden diese nur aus Sandwegen mit gepflasterten Radwegestreifen sowie Rasenflächen mit einigen Bäumen. "Nicht ausreichend für einen intakten Lebensraum für Insekten und Vögel", so Müller weiter. Auch trügen viele Bürger mit dem Anlegen von Schottersteinflächen in ihren Gärten zu einer weiteren Bodenversiegelung bei. Aufgrund von mangelndem Nahrungsangebot und Nistmöglichkeiten haben sich die Lebensbedingungen für Insekten laut CDU-Antrag erheblich verschlechtert. "Das führt zu einem dramatischen Artenrückgang bei den Bienenvölkern und Vögeln", schreibt Müller. Mehr Blühflächen und Blumenwiesen sollen einen Teil dazu beitragen, diesem Schotter-Gartentrend entgegenzuwirken.
Darüber hinaus ist der Pflegeaufwand der Blühstreifen und Blumenwiesen deutlich geringer als der von Grünflächen, so die CDU. Daher sei die Anlage von Blühstreifen und Blumenwiesen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Dem widerspricht Oliver Holtermann (SPD): "Die Pflege von Blühflächen bedeutet deutlich mehr Aufwand, als ab und zu Rasen zu mähen." Das Anlegen von Wildblühflächen sei mit sehr viel Arbeit verbunden und eine richtige Aktion, findet auch Susanne de Bruijn (FWG). Daher sei es wichtig, das Thema Umwelt- und Naturschutz mehr in die Öffentlichkeit zu tragen, die Bürger zu beteiligen und die Wünsche der Harsefelder zu berücksichtigen.
Ideen für neue Blühflächen und Blumenwiesen könnten Grünflächen der Park- und Fahrradwege, Fahrbahnrandstreifen, Verkehrskreisel, sonstige ungenutzte Grünflächen wie Freiflächen auf Friedhöfen oder stillgelegte Spielplätze sein. Auch Bushaltestellen und Wartehäuschen könnten begrünt werden. Gehölze als Rückzugs- und Nistgebiet für Insekten und Vögel könnten in den bestehenden Grünflächen der Neubaugebiete aufgestellt werden und zusätzlich als Sicht- und Begehungsschutz dienen.
Redakteur:Saskia Corleis |
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