Der Harsefelder Braken ist nicht der Stadtpark
jd. Harsefeld. Billige Bauplätze, viele Einkaufsmöglichkeiten und kurze Wege zum Bahnhof: In Harsefeld lässt es sich gut und günstig wohnen. Der Geestflecken ist mittlerweile für viele, die in Hamburg arbeiten, sich aber kein Häuschen in den gehobenen Wohnvierteln der Hansestadt leisten können, eine preiswerte Alternative.
So mancher, der aus der Stadt dorthin zieht, vergisst aber, dass auf dem platten Land die Uhren anders ticken. Dass Harsefeld nun mal nicht Hamburg ist und der Braken nicht der Stadtpark, machte Rathauschef Rainer Schlichtmann jetzt einem Bürger klar.
Der Bewohner des Neubaugebietes hatte sich auf einer Ausschusssitzung darüber beklagt, dass die Autos in hinteren Bereich des Neuenteicher Weges mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs seien. Der Verkehr auf dieser "Rennstrecke" würde ihn und andere beim Joggen stören und auch Gassi gehende Hundehalter nerven. Er forderte aus Sicherheitsgründen bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder überhaupt eine Beschränkung der Durchfahrt nur für Anlieger.
Der Neuenteicher Weg als reine Flanier- und Promenierstrecke zum Braken für Neubürger. Diesen Zahn hat Schlichtmann dem jungen Mann gezogen: "Das ist keine Wohnstraße, sondern ein Wirtschaftsweg." Eine Verkehrsberuhigung komme dort nicht in Frage, so Schlichtmann: "Für Jogger und Spaziergänger gibt es auf den zahlreichen Grünanlagen innerhalb des Baugebietes so viele Möglichkeiten, sicher unterwegs zu sein."
Ich bin mir bei vielen Themen mit Herrn Schlichtmann nicht einig, doch diese klare Ansage des Rathauschefs spricht mir aus der Seele. Wer einen Bauplatz im Harsefelder Neubaugebiet kaufen will, sollte sich vorher einmal umschauen: Welche Gegebenheiten finde ich dort vor und was erwartet mich in puncto Verkehr? Wer einmal kurz im WOCHENBLATT online recherchiert hätte, würde wissen, dass der Neuenteicher Weg spätestens seit Eröffnung des Gymnasiums als "Südroute" fungiert, um den Ortskern zu entlasten.
In Harsefeld wissen Politik und Verwaltung: Den Neuenteicher Weg für den Durchgangsverkehr zu schließen, würde bedeuten, die jetzt schon jeden Morgen überlasteten Nadelöhre wie die Bahnübergänge und die Jahnstraße mit zusätzlichen Autos zu verstopfen.
Jörg Dammann
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