Eine runde und sichere Sache

Uwe Arndt, Michael Roesberg, Hans-Jürgen Haase, Heiko Köhnlein und Uwe Spangenberg (v.li.) räumen symbolisch die Absperrungen beiseite: Der Kreisel ist offiziell für den Verkehr freigegeben
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jd. Ahlerstedt. Kreisel-Neubau ist fertig: Die "Todeskreuzung" in Ahlerstedt-Klethen gibt es nicht mehr. Als "Todeskreuzung" erlangte sie in den vergangenen Jahren traurige Berühmtheit: Seit 2006 ereigneten sich in Ahlerstedt-Klethen, wo die vielbefahrene Landesstraße 124 von der Kreisstraße 55 gequert wird, acht schwere Verkehrsunfälle. Vier Todesopfer waren zu beklagen, 16 Menschen wurden verletzt - neun davon schwer. Jetzt ist eine der gefährlichsten Stellen im Straßennetz des Landkreises Stade entschärft: Die Kreuzung wurde zu einem Kreisel umgestaltet. Am Donnerstag erfolgte die offizielle Freigabe.

"Immer wenn ich im Gemeindebüro saß und die Sirenen gingen, zuckte ich zusammen", berichtet Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt: Gleich habe er an die Klethener Kreuzung gedacht und gehofft, dass dort nicht schon wieder etwas passiert ist. "Jetzt bin ich richtig glücklich, dass der Kreisel fertig ist." Auch Landrat Michael Roesberg und Hans-Jürgen Haase von der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenverkehr zeigen sich höchst zufrieden, dass das Projekt "Kreiselbau" so schnell über die Bühne ging. Landkreis und Landesbehörde hatten sich zusammengetan, um die Baumaßnahme zu beschleunigen. Wäre es nach der Prioritätenliste des Landes gegangen, hätte man den Kreisel wahrscheinlich erst zwischen 2018 und 2020 in Angriff nehmen können.

"So lange wollten wir nicht warten", sagte Roesberg. Er hatte den Bau des Kreisels vor zwei Jahren zur Chefsache gemacht, nachdem es den Verkehrsbehörden nicht gelungen war, den Kreuzungsbereich durch zusätzliche Hinweisschilder und Fahrbahnschwellen sicherer zu machen. Da dem Land die "Manpower" fehlte, übernahm das Kreishaus die Federführung und beauftragte das Ingenieurbüro Galla und Partner aus Horneburg mit den Planungen. Bei den Baukosten in Höhe von 750.000 Euro machten Land und Landkreis halbe-halbe. Zunächst wurde sogar die ganze Summe aus dem Landkreis-Haushalt vorgestreckt, da in Hannover das Budget für den Straßenbau bereits erschöpft war.

Auch die Gemeinde Ahlerstedt steuerte ihr Scherflein bei: Damit der Verkehr richtig rund läuft, ist der Kreisel mit einem Außendurchmesser von immerhin 40 Metern so dimensioniert, dass Busse, Lkws und Treckergespanne ihn problemlos passieren können. Für Schwertransporte befindet sich zusätzlich eine Durchfahrt in der Mitte. "Um genug Platz zu haben, mussten wir für rund 15.000 Euro Flächen ankaufen", berichtet Bürgermeister Arndt. Das sei aber ohne Schwierigkeiten vonstatten gegangen: "Die Landwirte haben sich sofort bereit erklärt, einen Teil ihrer Ackerflächen zur Verfügung zu stellen." Arndt betonte, dass mit dem Bau des Kreisverkehrs letztlich dem Wunsch der Ahlerstedter entsprochen wird.

Bürger-Demo für den Kreisel-Bau

Zur Erinnerung: Nachdem an der gefährlichen Kreuzung ein Motorradfahrer ums Leben kam, weil ihm die Vorfahrt genommen wurde, formierte sich im März 2011 der Bürgerprotest. Bei der ersten Ahlerstedter "Großdemo" zogen 500 Menschen in Richtung "Todeskreuzung", um ihrer Forderung nach der Errichtung eines Kreisels Nachdruck zu verleihen. Politik und Verwaltung griffen das Ansinnen schließlich auf, und nach vier Jahren wurde der Bürgerwille endlich umgesetzt.

Uwe Arndt, Michael Roesberg, Hans-Jürgen Haase, Heiko Köhnlein und Uwe Spangenberg (v.li.) räumen symbolisch die Absperrungen beiseite: Der Kreisel ist offiziell für den Verkehr freigegeben
Im Frühjahr 2011 demonstrierten rund 500 Menschen für den Bau eines Kreisels
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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