Mehr Frauen in die Politik
Frauenpower in Harsefeld
Für die Kommunalwahl im Herbst dieses Jahres hoffen die Fraktionen der Samtgemeinde auch auf weiblichen Nachwuchs. "Mit zwölf Frauen von insgesamt 35 Ratsmitgliedern ist die Samtgemeinde schon recht gut aufgestellt", sagt die Gleichstellungsbeauftragte Andrea Jülisch. "Das sind immerhin 34 Prozent, im Bundestag haben wir mit 31 Prozent weniger weibliche Mitglieder." Mehr Frauen in der Politik seien wichtig, so die Gleichstellungsbeauftragte, weil diese in allen Bereichen der gesellschaftlichen Willensbildung ihre eigene Sichtweise einbringen. Die Themen sind vielfältig und reichen von der Diskussion im Bauausschuss über die Straßenbeleuchtung bis zur Vergabe von Straßennamen, mit denen Männer und Frauen gleichermaßen geehrt werden sollten. Ein zentrales Thema ist die Kinderbetreuung, weil davon abhängig ist, wann und in welchem Umfang Mütter arbeiten können. "Dass Frauen einen Beruf ausüben, ist aus frauenpolitischer Sicht wichtig", so Andrea Jülisch. Die Betreuungssituation in Harsefeld sei zwar nicht perfekt - es gäbe wie nahezu überall Wartelisten, doch die Samtgemeinde sei sehr daran interessiert und aktiv dabei, für gute Bedingungen zu sorgen. Mittlerweile gebe es mit Ute Kück als Samtgemeinde-Bürgermeisterin und Anett Preuß als Leiterin des Fachbereichs IV - Service und Ordnung auch im Rathaus zwei Frauen in bedeutenden Führungspositionen.
Dass in der Samtgemeinde Harsefeld besonders viele Frauen politisch aktiv sind, führt die Gleichstellungsbeauftragte darauf zurück, dass sie bereits weibliche Vorbilder haben. "Für die erste Frau ist es immer schwer, in eine Männerdomäne einzudringen", so Andrea Jülisch. "Sind jedoch schon Gleichgesinnte dabei, ist die Hürde weniger hoch." Auch das Mentoring-Programm "Frau.Macht.Demokratie", das jetzt gerade ausläuft, erleichtere Frauen den Sprung auf die politische Bühne. Bei diesem Programm, das vom niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung entworfen wurde (Träger ist der Verein Gleichberechtigung und Vernetzung e.V.), bekommt ein erfahrener Politiker oder Politikerin ein Jahr lang eine Frau an die Hand, die er oder sie dann in die politische Arbeit einführt. "Wir hoffen, dass sich die Frauen, die an dem Programm teilgenommen haben, bei der Kommunalwahl aufstellen lassen", so Jülisch.
Viele Angebote zum Vernetzen
In Harsefeld sind die Frauen bereits gut vernetzt, so die Gleichstellungsbeauftragte Andrea Jülisch. Es gebe vielfältige Möglichkeiten, sich kennenzulernen und miteinander auszutauschen. Unter anderem halten die Landfrauen tolle Angebote bereit (Birgit Dammann-Tamke, Tel: 04164-811655, www.landfrauen-harsefeld.de) und auch im Familienbildungszentrum FIZ (Jessica Jennrich, Tel. 04164-887-119, www.harsefeld.de) gebe es diverse Anlaufstellen für Frauen, wie zum Beispiel das internationale Frauencafé.
Weitere spannende Themen aus der Samtgemeinde Harsefeld im aktuellen Magazin unter
https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/magazine/Harsefeld/24022021/#page_1
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