Nach Osten oder Süden wachsen?
Harsefeld benötigt neue Flächen für Wohnbebauung
jd. Harsefeld. Wohin wird Harsefeld weiter wachsen? Mit dieser Frage dürften sich Politik und Verwaltung in diesem Jahr vordringlich beschäftigen. Denn Bauland wird jetzt knapp im Geestflecken. Im hinteren Bereich des Neuenteicher Weges lässt die Gemeinde derzeit das Neubaugebiet "Am Rellerbach" erschließen. Wenn dort alle Grundstücke verkauft sind, stehen keine größeren Areale mehr für die Wohnbebauung zur Verfügung. Das Planungsbüro Instara aus Bremen hat nun mögliche Flächen unter die Lupe genommen und geprüft, ob diese als neue Baugebiete ausgewiesen werden können. Das Ergebnis: Harsefeld wird sich wahrscheinlich nach Osten - über die Umgehungsstraße hinweg - oder weiter nach Süden ausdehnen.
In beiden Bereichen finden sich nach Ansicht der Planungs-Experten aus Bremen Flächen, die eine "hohe" bzw. "eingeschränkte" Eignung für eine künftige Wohnbebauung aufweisen. Laut Instara-Gutachten sind drei Flächen "ungeeignet": Hier handelt es sich um größere Grundstücke in Höhe des Gewerbegebietes Weißenfelde, westlich der Waldfläche am Wieh und sowie in Verlängerung des Wohnquartiers am Steinbeck in Richtung Ohrensen.
Die größten Flächen, die für eine Ausweisung als Neubaugebiete empfohlen werden, liegen östlich der Ortsumgehung oder grenzen direkt an die bestehenden Baugebiete im Süden des Ortes an (Neuenteicher Weg/Brakenweg bzw. Griemshorster Straße). Eine weitere Fläche mit "hoher Eignung" haben die Planer zwischen Ebenkamp und Graf-Heinrich-Straße ausgemacht.
Sofern auf allen empfohlenen Flächen tatsächlich eine Bebauung realisiert wird, könnten dort nach einer ersten groben Schätzung etwas mehr als 2.000 Wohneinheiten geschaffen werden. Greift man zusätzlich auf die eingeschränkt geeigneten Flächen zurück, kämen knapp 1.200 weitere Wohneinheiten hinzu. Die Fachleute von Instara haben bei ihren Berechnungen 700 Quadratmeter große Grundstücke zugrunde gelegt, die mit jeweils zwei Wohneinheiten bebaut sind.
Allein die Bereiche mit "hoher Eignung" umfassen mehr als 56 Hektar. Laut Instara würde diese Größenordnung reichen, um den Bedarf an zusätzlichem Wohnraum bis zum Jahr 2030 zu decken. Die weniger geeigneten Flächen könnten als "Reserve" dienen.
Um entsprechene Planungen überhaupt umsetzen zu können, muss auf Ebene der Samtgemeinde der Flächennutzungsplan geändert werden. Das erforderliche Verfahren läuft jetzt an und soll in den kommenden Wochen in den politischen Gremien beraten werden.
Rathauschef Rainer Schlichtmann weist in der Sitzungsvorlage für den Bauausschuss darauf hin, dass die Bewertung durch Instara noch nicht mit den zuständigen Fachbehörden abgestimmt sei. Mit der Überprüfung im Rahmen des von Instara erarbeiteten Entwicklungskonzepts sei noch keine Festlegung auf einzelne Flächen verbunden. Die Entscheidung, wo Baugebiete ausgeweisen werden, liegt am Ende beim Rat.
• Der Bauausschuss des Flecken berät auf seiner Sitzung am Dienstag, 10. April, um 19 Uhr im Rathaus über das Thema.
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