Harsefelder Ärztezentrum nimmt Gestalt an
sc/jd. Harsefeld. Ein Gesundheitszentrum mitten in Harsefeld: Dieses langgehegte Vorhaben soll jetzt endlich umgesetzt werden. Entstehen wird das medizinische Zentrum - wie bereits seit Längerem geplant - auf dem Gelände des früheren Aldi-Marktes am Hohenfelde. Die Planungen sind jetzt so weit gediehen, dass Grundrisse und erste Zeichnungen vom Neubau vorliegen. Weiterhin steht aber nicht fest, wer das Ärztehaus später betreiben soll. Findet sich kein privater Betreiber, wäre auch ein kommunales Modell denkbar, bei dem die Gemeinde die Federführung übernimmt.
Das kommt laut Rathauschef Rainer Schlichtmann aber nur in Frage, wenn keine andere Option besteht und sich kein Investor finden lässt. Ein Angebot liegt aber bereits vor. Die Gemeinde hat ein Büro beauftragt, sich auf die Suche nach interessierten Ärzten zu begeben. Das erfolgt in Abstimmung mit den Praxisinhabern vor Ort und auch der Kassenärztlichen Vereinigung.
Von dem ursprünglichen Vorhaben, die Gebäudesubstanz des Marktes zu erhalten, ist die Gemeinde inzwischen abgerückt. Nach dem Erwerb des Aldi-Grundstückes, dem Beschluss für einen Neubau, ersten Informationsgesprächen mit Ärzten und einer Machbarkeitsstudie hat das Architekturbüro Buss-Weber mehrere Raumkonzepte für das Ärztehaus entwickelt und der Politik vorgelegt. Eines davon ist jetzt in die engere Auswahl gekommen.
Das Konzept sieht zwei Gebäudeteile vor, um so die Grundstücksfläche optimal nutzen zu können. Das Hauptgebäude wird im Erdgeschoss fünf Arztpraxen beherbergen - mit Nutzflächen zwischen 140 bis 170 Quadratmetern. In den beiden Obergeschossen sind 14 Wohnungen mit einer Größe zwischen 75 und 95 Quadratmetern vorgesehen.
In dem kleineren Erweiterungsbau sollen eine Apotheke, ein Sanitätsfachgeschäft und ein Café ihren Platz finden. Außerdem ist geplant, die Sozialstation vom Keller des Harsefelder Rathauses dorthin zu verlegen. Hauptgebäude und Erweiterungsbau gruppieren sich um einen Innenhof. Insgesamt 90 Parkplätze sollen zur Verfügung stehen. Der Bau einer Tiefgarage wäre denkbar, wird aber derzeit nicht konkret ins Auge gefasst.
Details zum Innenausbau werden laut Schlichtmann zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Wichtig sei es, dass die interessierten Ärzte mit ihren Vorstellungen einbezogen werden. Die Planer von Buss-Weber rechnen mit Baukosten von rund 12 Millionen Euro. Die Bauzeit soll anderthalb Jahre betragen. Die Fertigstellung ist für Mitte 2022 geplant.
Um in der Zwischenzeit die ärztliche Versorgung in Harsefeld sicherzustellen, mietet die Gemeinde übergangsweise eine bestehende Arztpraxis an, deren Inhaber zum Jahresende in den Ruhestand geht. Das Fachpersonal und die gesamte Ausstattung übernimmt die Gemeinde, damit die Praxis nahtlos ihre Arbeit fortsetzen kann. Ein interessierter Mediziner kann so direkt die Praxis übernehmen und später in das neue Gebäude übersiedeln.
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