Harsefelder Grüne: Radler bremsen die Raser
jd. Harsefeld. "In der Marktstraße fahren nach wie vor zu viele Autos und viele davon zu schnell." Dieses Resümee ziehen die Harsefelder Grünen in einem Antrag an den Bauausschuss des Fleckens Harsefeld. Das Gremium wird sich im Zuge der Beratungen über die Aufstellung eines neuen Verkehrsentwicklungsplanes ohnehin mit der Fahrzeugsituation in der Ortsmitte befassen. Jetzt wird das Thema wohl noch ausführlicher erörtert werden. Die Grünen wollen erreichen, dass auf den Fahrbahnen von Marktstraße, Mittelstraße und Griemshorster Straße weiße Markierungen mit Fahrradsymbolen aufgebracht werden. Damit solle deutlich gemacht werden, dass Radler in diesem Bereich auf der Straße unterwegs sein müssen, so die Grünen.
Die Rechtslage ist nach Auffassung des Grünen-Politikers Ralf Poppe, der den Antrag unterzeichnet hat, eindeutig: Bei dem betreffenden Bereich handele es sich um eine Tempo-30-Zone, sodass Radfahrer "grundsätzlich die Straße zu nutzen" haben. Außer für Kinder bis 12 Jahren ist der Gehweg tabu. Laut Poppe werden Fußgänger in der Marktstraße nicht selten von Radlern behindert oder gefährdet.
Nachdem sich schon zuvor die Geschäftsleute mit dem Ansinnen an die Gemeinde gewandt hatten, am jetzigen Zustand in der Marktstraße nichts Grundlegendes zu ändern, legt mit den Grünen nun die erste der vier großen Harsefelder Parteien konkrete Pläne vor, wie die Verkehrssituation in der Marktstraße möglicherweise verbessert werden kann.
Seit Wochen wird das Thema Verkehrsberuhigung immer wieder kontrovers diskutiert. Unumstritten ist mittlerweile wohl, dass viele Autofahrer in der Marktstraße zu schnell unterwegs sind und dabei nur wenig Rücksicht auf die Passanten nehmen. Die Grünen sind der Ansicht, dass die Schaffung von Fahrbahnverengungen wenig hilfreich war: "Die durch die Baumaßnahmen angestrebte Verhaltensänderung ist nicht eingetreten", heißt es im Antrag.
Abhilfe sollen die beantragten Fahrrad-Piktogramme schaffen: Die Grünen hoffen, dass sich auf diese Weise Radfahrer "ermutigt fühlen", die Straße zu benutzen. Zudem werde den Autofahrer so signalisiert, dass sie mit Radfahrern rechnen müssen und entsprechend langsam zu fahren hätten. Dadurch werde die gewünschte Verkehrsberuhigung eintreten.
"Radfahrer auf der Straße verlangsamen den Verkehr", begründet Poppe den Antrag, an "den neuralgischen Punkten" die großen weißen Piktogramme anzubringen. Dieses deutlichen und unmissverständlichen Hinweise seien allemal bürgerfreundlicher als Verbote. Autofahrer, die dann noch Radler bedrängen, "outen sich als rücksichtslose Verkehrsrowdys", meint Poppe.
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