Harsefelder Jugendhilfe-Einrichtung: Nachbarn erhielten Einblick
jd. Harsefeld. Von vielen in Harsefeld skeptisch beäugt, ging im Juni am Paschberg die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung des Betreuungsunternehmens "B+S Soziale Dienste" in Betrieb. Der Start des vor allem in Hamburg, aber auch in Teilen des Landkreises Stade tätigen Unternehmens stand im Geestflecken zunächst unter keinem guten Stern. Es gab Probleme mit einigen Jugendlichen. Anwohner beklagten sich über Lärm (das WOCHENBLATT berichtete). Inzwischen sind seitens von B+S Maßnahmen eingeleitet worden, um die Situation zu verbessern. Dazu gehört auch eine "Transparenz-Offensive". Die Einrichtung will die Harsefelder verstärkt über ihre Tätigkeit informieren. Ein erster Info-Abend fand jetzt im Rahmen eines Nachbarschaftstreffens statt.
Trotz klirrender Kälte nahmen immerhin 25 Besucher die Gelegenheit wahr, mit dem Harsefelder B+S-Team ins Gespräch zu kommen und einen Blick hinter die Kulissen der Einrichtung zu werfen. Deren Leiter Kai Tripmaker hatte die Nachbarn des Hauses am Paschberg persönlich eingeladen. Die Gäste wurden auf dem weihnachtlich dekorierten Außengelände empfangen, sie bekamen heißen Apfelpunsch und leckere Bratwurst serviert.
Einige Besucher hatten sogar Willkommensgeschenke und Grußkarten mit guten Wünschen dabei. Einrichtungsleiter Tripmaker war sichtlich gerührt: "Ich freue mich über das große Interesse und bin begeistert von solch einer netten Nachbarschaft." Die jungen Bewohner sorgten ebenfalls dafür, Berührungsängste abzubauen. Einige von ihnen hatten einen Steckbrief von sich verfasst und ihre Zimmer zur Besichtigung zur Verfügung gestellt.
Fast alle Besucher nutzen die Gelegenheit, sich vom tatsächlichen Leben im Hause einen Eindruck zu verschaffen. „Das war toll, sich selbst ein Bild machen zu können", erklärte eine Nachbarin: "Wir wissen nun, welche Arbeit hier geleistet wird, und die meisten Bewohner sind sehr freundlich."
Die ersten von der B+S-Geschäftsführung und der pädagogischen Leitung des Hauses angeschobenen Maßnahmen laufen bereits. So ist an jedem Abend ein Sicherheitsdienst im Einsatz, der für Ordnung im Haus und in den Außenanlagen sorgt. Außerdem sind die pädagogischen Mitarbeiter nun mehrmals täglich rund um das Gebäude unterwegs, beseitigen Müll und kommen mit den Nachbarn ins Gespräch. Um für Außenstehende als Ansprechpartner erkennbar zu sein, tragen die Betreuer jetzt weiß-blaue Dienstbekleidung.
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