Koetzing ist Bürgermeister
Neuwahlen in Harsefeld / SPD-Politiker im zweiten Wahlgang gewählt
sc. Harsefeld. Erst im zweiten Wahlgang entschied es sich: Harald Koetzing ist neuer Bürgermeister von Harsefeld. Der SPD-Vorsitzende des Ortsvereins Harsefeld übernimmt das Amt nach dem überraschenden Rücktritt vom ehemaligen Flecken-Bürgermeister Michael Ospalski beim Neujahrsempfang. Bei den jetzigen Neuwahlen setzte sich Koetzing mit 16 gegen neun Stimmen im Rat gegen Susanne de Bruijn von der Freien Wählergemeinschaft (FWG) Harsefeld durch.
Die Ratssitzung fand unter den Augen vieler interessierter Bürger und dem zurückgetretenen Bürgermeister Ospalski statt. Im großen Saal versammelten sich die Fraktionen, die ihre Vorschläge für das Amt abgaben. CDU und SPD hatten sich von vornherein zusammen für einen Kandidaten aus ihrer Mitte entschieden, dessen Namen sie allerdings noch für sich behielten. Mit den sieben Ratssitzen der CDU und den elf SPD-Abgeordneten kommt das Bündnis auf insgesamt 18 Sitze und hat damit die absolute Mehrheit im Rat.
Die Freie Wählergemeinschaft schlug ihre Vorsitzende Susanne de Bruijn vor und appellierte an die Ratsmitglieder, dass es nicht darum ginge, Macht zu demonstrieren, sondern darum "wen sich die Bürger wünschen", so Marina Hoffmann (FWG). De Bruijn erreichte bei der letzten Kommunalwahl 1.784 Einzelstimmen im Gegensatz zu Koetzing, der auf nur 74 Stimmen kam. Koetzing entgegnete, dass die SPD mit 36,3 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft in Harsefeld sei und es somit einen SPD-Bürgermeister geben sollte.
Die noch aktuell 29 Abgeordneten des Rates wählten in einer geheimen Wahl. 16 Stimmen waren im ersten Wahlgang nötig um Bürgermeister zu werden. Koetzing verfehlte mit 15 Stimmen knapp die Mehrheit. De Bruijn bekam zehn Stimmen. Im zweiten Wahlgang reichte eine einfache Mehrheit von 13 Stimmen aus. 16 zu neun hieß das Ergebnis schließlich für Harald Koetzing.
Er bedankte sich bei seinen Unterstützern für das Vertrauen. Seine Bürgernähe möchte sich der neue Bürgermeister bewahren und ist für Gespräche mit den Harsefeldern und Ratsmitgliedern bereit. Die offenen Themen von Ospalski, wie Ärztezentrum, Bürgerhaus, Radverkehrskonzept, will Koetzing weiter vorantreiben.
Für die Posten der Stellvertreter wurden aus den Reihen von CDU/SPD, Hans Joachim Pankel (CDU) mit 19 Ja-Stimmen, Andrea Truchel (SPD) mit 19 Ja-Stimmen und Jürgen Deden (CDU) mit 20 Ja-Stimmen, gewählt.
Der Harsefelder Rat und der Samtgemeindebürgermeister Rainer Schlichtmann verabschiedeten den zurückgetretenen Ex-Bürgermeister Ospalski nach den Neuwahlen.
Im Rahmen der Bürgerfragestunde war die "Causa Ospalski" Gegenstand einer Anfrag. Ein Bürger erkundigte sich, ob inzwischen ein Vertrag zwischen Astrid Ospalski und dem Flecken Harsefeld über die Bebauung des umstrittenen Grundstückes mit einer Autowaschanlage geschlossen worden sei. Dazu erklärte Rathauschef Rainer Schlichtmann, dass die Vereinbarung noch nicht unterzeichnet sei, der Vertrag aber vorbereitet werde.
Redakteur:Saskia Corleis |
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