Kompromiss im Fall Ospalski

Steht in der Kritik: der Harsefelder Bürgermeister Michael Ospalski  Foto: jd
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Umstrittenes Grundstück in Harsefeld soll bis Mitte 2020 mit einer Waschanlage

jd. Harsefeld. Kann der Fall Ospalski damit zu den Akten gelegt werden? Im Laufe der Woche hat sich im Fall des umstrittenen Grundstücks-deals (das WOCHENBLATT berichtete) eine Kompromisslösung abgezeichnet, mit der die meisten Beteiligten offenbar leben können. Im nicht-öffentlich tagenden Verwaltungsausschuss (VA) wurde mit breiter Mehrheit beschlossen, der Frau von Bürgermeister Michael Ospalski (SPD) einen Vertrag anzubieten, der sie verpflichtet, spätestens bis zum 30. Juni 2020 auf dem Gewerbegrundstück am Harsefelder Handelsweg die von ihr geplante Autowaschanlage in Betrieb zu nehmen. Sollte das Bauvorhaben nicht realisiert werden, erhält der Flecken Harsefeld die rund 3.500 Quadratmeter große Fläche zurück.

Es ist davon auszugehen, dass diese VA-Empfehlung durch den Rat bestätigt wurde. Der Rat hat am Donnerstagabend nach Redaktionsschluss über das Thema beraten. Nach WOCHENBLATT-Informationen hat das im Urlaub weilende Ehepaar Ospalski Zustimmung signalisiert. Rathauschef Rainer Schlichtmann bestätigte auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass eine entsprechende Vereinbarung zwischen Astrid Ospalski und dem Flecken Harsefeld vorgesehen ist.

Wie berichtet, liegen der Gemeinde Schreiben von Astrid Ospalski und ihrem Planer vor, nach denen im kommenden Frühjahr der Bauantrag für einen sogenannten Waschpark gestellt wird. Damit wäre der Vorwurf gegenüber Ospalski vom Tisch, er und seine Frau würden das fragliche Grundstück mittels eines "Pflasterflächentricks" dem Zugriff durch die Gemeinde entziehen, um später mit dem Verkauf der Fläche Spekulationsgewinne von rund 500.000 Euro erzielen zu können.

Darüber wiederum zu spekulieren, inwieweit die Ospalskis erst jetzt unter dem Druck der Politik und der öffentlichen Berichterstattung selbst eine Bebauung des Grundstücks anstreben oder es solche Überlegungen bereits im Frühjahr gab - wie Michael Ospalski beteuert -, ist letztlich müßig. Legt man den aktuellen Sachverhalt zugrunde, nämlich das Vorhaben des Ehepaars Ospalski, die ursprünglichen Pläne von 2001 nun zumindest zum Teil zu realisieren, erscheint die vom VA empfohlene Vereinbarung als gangbarer Weg: Das von der Gemeinde vorgegebene Ziel einer gewerblichen Bebauung würde erfüllt werden und der Bürgermeister käme mit einem blauen Auge aus der "Affäre" heraus.

Sollte wider Erwarten keine Waschanlage gebaut werden, sieht die vom VA beschlossene Kompromisslösung vor, dass das Ehepaar Ospalski das Grundstück zu einem Preis von 35 Euro pro Quadratmeter an die Gemeinde zurückgibt.

• Über die Diskussion im Rat zu diesem Thema und über das Abstimmungsergebnis berichtet das WOCHENBLATT in der nächsten Ausgabe.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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