Mehr günstigen Wohnraum in Harsefeld schaffen

Ein Teil der Neubaugebiete soll künftig für günstige Wohnungen reserviert werden  Foto: jd/Archiv
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"Bürgerliche" Fraktionen wollen aber keine kommunale Wohnungsbaugesellschaft

jd. Harsefeld. In Harsefeld fehlen kleine Wohnungen und es fehlen preisgünstige Wohnungen: Beides sind keine neuen Erkenntnisse. Doch jetzt liegt es auch schwarz auf weiß vor. Aus dem Wohnraumversorgungskonzept, das der Landkreis im Auftrag der Kommunen erstellen ließ, geht hervor, dass Harsefeld in Sachen Wohnungsbau grundsätzlich auf dem richtigen Weg ist, aber im niedrigen und mittleren Preissegment noch Handlungsbedarf besteht (das WOCHENBLATT berichtete). Über den sozialen Wohnungsbau wurde bereits vor zwei Jahren in der Harsefelder Politik debattiert, doch man hatte das Thema vertagt, um die Vorlage des Konzeptes abzuwarten.

Aus den Reihen der SPD stammte seinerzeit die Überlegung, dass Harsefeld sogar eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft gründet, um in Eigenregie günstige Wohnungen zu bauen und zu vermieten. Das scheinen die "bürgerlichen" Fraktionen CDU, FWG und LKR offenbar nicht mittragen zu wollen, wie jetzt die Diskussion im Bauausschuss des Flecken gezeigt hat. Dort plädierte einzig der Grünen-Politiker Ralf Poppe dafür, dass sich die Gemeinde aktiv über eine eigene Gesellschaft oder Genossenschaft auf dem Wohnungsmarkt engagiert. Er regte an, neue Wohnformen zu schaffen. Der Flecken könnte älteren Menschen ihre Häuser abkaufen. Die Senioren sollten dann in generationsübergreifenden Wohnprojekten integriert werden und die Häuser stünden dann für junge Familien zur Verfügung, die sich kein nagelneues Haus in einem Neubaugebiet leisten können.

Die Aufgabe, bedarfsgerechten und vor allem bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen, müsse nicht die öffentliche Hand erledigen, entgegnete LKR-Ratsherr Jens Paulsen: "Wir haben in Harsefeld genügend Investoren und auch Bauunternehmen, die hier tätig werden können." Als öffentliche Fördermaßnahme reiche es aus, Investoren günstige Bauplätze zur Verfügung zu stellen. Die dort errichteten Sozialwohnungen könnten dann beispielsweise 20 Jahre einer Preisbindung unterliegen und dürften nur an einkommensschwache Personen vermietet werden.

Der Ausschuss verständigte sich schließlich darauf, dass Harsefeld der Empfehlung aus dem Konzept folgen und und einen bestimmten Prozentsatz der Flächen in den künftigen Neubaugebieten für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stellen soll. Laut Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann wäre ein Anteil von 25 Prozent denkbar. Außerdem sollen möglichst auch einzelne innerörtliche Flächen mit Mehrfamilienhäusern mit kleineren Wohnungen bebaut werden.

Schlichtmann verwies darauf, dass bereits im aktuellen Neubaugebiet entsprechend vorgegangen wurde: "Dort halten wir bereits zwei Grundstücke zurück, damit sie später mit Mehrfamilienhäusern bebaut werden können."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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