Penny in Ahlerstedt schließt / Bürgermeister setzt sich für Agenda ein
jd. Ahlerstedt. Trotz Penny-Schließung: Bürgermeister ist zuversichtlich, dass der Einzelhandel im Dorf eine Zukunft hat. Der Ahlerstedter Penny-Markt macht zum Jahresende dicht: Der Discounter, der seit seiner Eröffnung im Sommer 2012 mit einer zu geringen Kunden-Frequenz zu kämpfen hat, wird voraussichtlich am 31. Dezember schließen. Im Ort gingen schon seit längerem Gerüchte um, dass sich der zum Rewe-Konzern gehörende Markt nicht mehr lange halten wird. Die Fahrzeuge, die dort auf dem Parkplatz stehen, lassen sich meist an zwei Händen abzählen. Doch nicht nur die bevorstehende Schließung des Penny-Marktes treibt Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt um. Er macht sich seit längerem Gedanken darüber, wie man die Vielzahl an Geschäften im Dorf erhalten kann.
"Die Nachricht, dass Penny aufgibt, ist schon wie ein Paukenschlag", sagt Arndt . Doch an der Entscheidung der Kölner Konzern-Zentrale gebe es nichts mehr zu rütteln. "Wenn die Zahlen nicht stimmen, wird eben zugemacht." Eine neue Nutzung des Gebäudes ist jedoch bereits geplant: Laut Auskunft von Arndt beabsichtigt Hartmut Huber, Inhaber der örtlichen Rewe-Filiale, in den Räumlichkeiten einen Getränkemarkt unterzubringen. Der Rewe-Markt in der Ortsmitte laufe hervorragend und der Eigentümer denke ohnehin über eine Erweiterung nach, so Arndt. Da biete es sich an, die Getränkeabteilung und den Party-Service auf die dann leerstehenden Penny-Flächen auszulagern.
Das ist laut Arndt aber nur eine mittelfristige Lösung: Es liefen Planungen, den Rewe-Markt an seinem jetzigen Standort deutlich zu vergrößern. Das halte er auch für sinnvoll, weil dieser Markt so etwas wie den Mittelpunkt des Dorfes bilde, so der Bürgermeister. Die benachbarte Druckerei werde über kurz oder lang schließen. Dort könnten womöglich Parkplätze entstehen, wenn am Rewe-Markt angebaut wird.
"Diese Maßnahmen können aber nur auf den Weg gebracht werden, wenn die Gemeinde einen neuen Bebauungsplan für die Ortsmitte aufstellt", erläutert Arndt.
Dabei sollten Politik und Verwaltung gleich Nägel mit Köpfen machen und prüfen, inwieweit das Dorfzentrum Möglichkeiten für die Ansiedlung von Geschäften biete. Die Gemeinde werde nun ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag geben, das dann die Basis für die künftigen Planungen darstelle. "Ich hoffe, dass die Ratsgremien spätestens im Sommer 2014 über die Ergebnisse beraten können", gibt sich der Bürgermeister zuversichtlich.
Ahlerstedt sei eine "Wachstumsgemeinde", so Arndt. Schließlich würden die Einwohnerzahlen kontinuierlich steigen, die Nachfrage nach Bauplätze sei nach wie vor hoch und seit 2008 habe sich die Zahl der Arbeitsplätze erheblich erhöht. Da sei es wichtig, auch bei der Nahversorgung am Ball zu bleiben. Noch biete das Dorf eine große Vielfalt im Bereich des Einzelhandels. "Doch es besteht die Gefahr, dass in absehbarer Zeit die ersten Läden schließen müssen, weil die Inhaber keine Nachfolger finden", befürchtet Arndt.
Der Ahlerstedter Bürgermeister will nun die Geschäftsleute mit ins Boot holen, damit diese gemeinsam mit Politikern und Fachleuten ein zukunftsfähiges Konzept für das Dorf entwickeln. Einen Titel für ein solches Konzept hat Arndt schon: "Agenda Ahlerstedt 2020".
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