Harsefelder Bürgerinitiative "Im Sande" fordert Geschwindigkeitsbegrenzung / Unterschriften übergeben
Tempo runter, Lärm runter
sc. Harsefeld. Die Lärmbelästigung sei nicht mehr auszuhalten, klagen die Anwohner der Harsefelder Straße "Im Sande". Um dagegen anzugehen, schlossen sich die Bewohner zu einer Bürgerinitiative zusammen. 222 gesammelte Unterschriften übergaben sie vergangene Woche an Gemeindedirektorin Ute Kück und Bürgermeister Harald Koetzing.
Hohe Lärmbelastung durch zu hohe Geschwindigkeiten: Das wollen sich die Anwohner "Im Sande" nicht mehr gefallen lassen. Um endlich Gehör für ihre Belange zu finden, riefen Ende September Jens Hardel, Frank Grundmann, Horst Diercks, Heinrich Bargsten und Remo Breitsprecher die Bürgerinitiative "Im Sande" ins Leben und fanden damit bei ihren Nachbarn großen Anklang. "99 Prozent aller Haushalte unterstützen uns", berichten die Männer. Denn: Jeder Bewohner klage bereits über den Lärm.
Frühmorgens geht es bereits los. "Wir brauchen keinen Wecker mehr", erzählt Jens Hardel. Noch vor Beginn des regulären Berufsverkehrs um circa sechs Uhr donnern Lkw die zwei Kilometer lange Straße entlang und reißen die Anwohner aus ihrem Schlaf. Zwar seien bereits Wohnungen und Häuser mit Schallschutz ausgestattet, doch die Erschütterungen durch die schnellen und schweren Lkw seien trotzdem zu spüren. Auch seien die meisten alten Häuser nach vorne zur Straße ausgerichtet, weiß Hardel, da früher "Im Sande" eine ruhige Straße mit kleinen Lebensmittelgeschäften und Bäckereien war - ohne großen Durchgangsverkehr.
"Es ist ein Unterschied, ob ein Lkw 55 Stundenkilometer fährt oder ein normales Auto", sagt Grundmann. Hinzu kommt der landwirtschaftliche Verkehr mit großen Treckern und Geräten, der über die Straße zu den Ackern fährt. Über 500 Fahrzeuge am Tag zählten die Anwohner. Besonders zum Berufs- und Feierabendverkehr rasen die Fahrzeuge über die Straße. Der Verkehr nehme nicht nur an Werktagen zu, sondern auch am Wochenende, berichtet Hardel.
Neben dem Lärm steht auch die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger auf dem Spiel. Fahrradfahrer müssen "Im Sande" auf der Straße fahren und werden oftmals ohne ausreichend Abstand von Lkw und Pkw überholt. Eltern bringen ihre Kinder auf dem Weg zur Schule auf die breitere Straßenseite in Sicherheit, da viele größere Fahrzeuge wie Lkw und Trecker oftmals notgedrungen auf den Fußweg ausweichen müssen.
Um die Situation für alle zu verbessern, fordert die Bürgerinitiative eine durchgängige Temporeduzierung bis zum Gewerbegebiet auf Tempo 30 sowie die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge (STRABS). Denn: Das hohe Verkehrsaufkommen in Verbindung mit der hohen Geschwindigkeit habe die Straße marode gemacht. Sollte diese saniert werden, müssen die Anwohner kräftig mitzahlen, heißt es auf dem Flyer der Bürgerinitiative. Jahrelang haben bereits Anwohner versucht, mit der Gemeinde in Kontakt zu treten. Jedoch ohne Erfolg.
"Ich nehme die Sache sehr ernst", sagt Harsefelds Gemeindedirektorin Ute Kück. Sie kündigte ein Lärmgutachten für die Straße "Im Sande" an. Sie will die Anwohner entsprechend informieren und in die Prozesse mit einbeziehen, um geeignete Lösungen zu finden. Eine zweite Anzeigetafel der Geschwindigkeit sei bereits in Richtung Herrenstraße installiert. Eine Tempo-30-Zone sei auch eine Überlegung.
"Wir wollen nicht nur meckern, sondern auch mitgestalten", sagt Grundmann. Die Bürgerinitiative freut sich über die schnelle Antwort von Kück und hofft nun auch auf ein schnelles positives Zeichen. "Die Probleme sind jetzt da!"
Redakteur:Saskia Corleis |
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