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Wahlsieger ist jetzt der Verlierer - In Harsefeld gehen SPD und CDU auf "Kuschelkurs" / FWG fühlt sich ausgebootet

Ein Riss geht zwischen CDU und SPD auf der einen Seite und der FWG auf der anderen Seite | Foto: jd
  • Ein Riss geht zwischen CDU und SPD auf der einen Seite und der FWG auf der anderen Seite
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jd. Harsefeld. Hinter den Kulissen ist bereits alles gelaufen: In der Samtgemeinde Harsefeld sowie in deren größter Mitgliedskommune - dem Flecken Harsefeld - sind die wichtigen Posten in der Kommunalpolitik weitgehend verteilt. Dabei dürfen sich die Freien Wähler (FWG), die sich nach der Wahl auf Samtgemeinde-Ebene noch als großer Wahlsieger feierten, nun als großer Verlierer fühlen: SPD und CDU haben sich darauf geeinigt, im neuen Samtgemeinderat gemeinsam eine Gruppe zu bilden. Beide Parteien haben mit 18 von 35 Ratssitzen zusammen eine Mehrheit. Da die FWG bei diesen Gesprächen außen vor blieb, zieht sie sich jetzt in die Schmollecke zurück und will nach WOCHENBLATT-Informationen keine Repräsentations-Posten annehmen.

Der Samtgemeinderat tagte bereits am gestrigen Dienstagabend nach Redaktionsschluss. Sofern SPD und CDU sich an ihre Vereinbarungen gehalten haben, ist CDU-Ratsherr Lüder Pott aus Ahlerstedt neuer Ratsvorsitzender. Pott löst Michael Ospalski von der SPD ab, der auf den Posten des ersten stellvertretenden Samtgemeinde-Bürgermeisters wechselt. In den Augen der FWG ist das "Posten-Schacherei": "Zwei Wahlverlierer machen nun gemeinsame Sache, weil sie Bammel vor der FWG haben", meint dazu der FWG-Politiker und Ahlerstedter Bürgermeister Uwe Arndt. Bei den persönlichen Stimmen lag Arndt bei den Wahlen 2011 in der Samtgemeinde noch deutlich vor Ospalski, wurde von diesem jetzt aber überholt.

"Aus Arndt spricht der pure Neid. Daher attackiert er uns jetzt", kontert Ospalski.
Vorwürfe aus den Reihen der FWG, diese sei als stärkste Fraktion einfach übergangen worden, um sie politisch auszubooten, bezeichnet Ospalski als "Blödsinn": "Wir haben mit jedem gesprochen, um sämtliche Möglichkeiten ausloten." Wenn die Harsefelder FWG-Frontfrau Susanne de Bruijn anderen Parteien vorschreiben wolle, mit wem welche Posten besetzt werden müssen, sei das nicht zu akzeptieren.

Während auf Samtgemeinde-Ebene alles gelaufen ist (das WOCHENBLATT wird am Samstag berichten), ist der Rat des Flecken erst am morgigen Donnerstag an der Reihe: Dort dürfte sich die FWG nach dem neuen Kuschelkurs von SPD und CDU ebenfalls als fünftes Rad am Wagen fühlen. Wenn alles glatt über die Bühne geht, wird Ospalski zumindest mit der Mehrheit von SPD und CDU gewählt. Bei 18 von 31 Sitzen, über die beide Parteien verfügen, dürfte es da keine Überraschungen geben. Erster stellvertretender Bürgermeister wird der CDU-Spitzenkandidat Hans-Joachim Pankel: Der Ratsneuling hat nun fünf Jahre Zeit, bei Opalski in die Lehre zu gehen. Vielleicht führt SPD-Mann seinen "Polit-Azubi" ja in die höheren Gefilde der Kreispolitik ein.

Die beiden weiteren Stellvertreter-Posten sollen Harald Koetzing (SPD) und Jürgen Deden (CDU) bekleiden. Sollte es bei dieser Personal-Konstellation bleiben, geht FWG-Frau Susanne de Bruijn, die in der vergangenen Wahlperiode sowohl auf Samtgemeinde als auch im Flecken als Bürgermeister-Stellvertreterin fungierte und quasi omnipräsent auf allen Veranstaltungen, Spatenstichen und Einweihungen war, komplett leer aus.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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