Schnelle Spielzüge und gute Leistungen
TuS Harsefeld Tigers fiebern bei Eishockey-WM vor dem Fernseher mit
jab. Harsefeld. Was für eine Sensation: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft siegt nach 25 Jahren gegen Kanada (3:1) während einer WM. Auch Italien (9:4) und Norwegen (5:1) steckten die Deutschen zuvor unter Bundestrainer Toni Söderholm bei der Weltmeisterschaft in Lettland in die Tasche. Wenn auch das Spiel gegen Kasachstan eine knappe Niederlage mit 2:3 war, ist die Begeisterung bei den Fans ungebrochen. Auch die Spieler der TuS Harsefeld Tigers fiebern bei den Spielen vor dem Fernseher mit.
René Reuter ist Verteidiger der 1. Mannschaft der TuS Harsefeld Tigers und Trainer des Nachwuchses. Bereits seit 25 Jahren steht er auf dem Eis und hat viele Weltmeisterschaften verfolgt. Auch jetzt ist er vor dem Fernseher dabei, wenn es die Arbeit zulässt.
Spielzüge und Techniken abgucken
Für Reuter sind die Spielzüge am interessantesten, vor allem aber die Spieleröffnung. Denn hier kann er sich als Verteidiger viel abschauen. Dafür nutzt er oft die Wiederholung: "Die Genialität der Ausführung ist erst in Zeitlupe eindeutig zu erkennen." Die Schnelligkeit gepaart mit hartem Körperspiel machen für Reuter aber auch den Reiz von Eishockey aus.
Während des eigenen Trainings spricht er über die Spiele auch mit seinen Eishockey-Kollegen wie Torwart Tim Poppe. Er steht bereits seit 20 Jahren auf dem Eis. "Die Eishockey-WM ist für mich ein absolutes Highlight", sagt Poppe. Kann er einmal ein Spiel nicht sehen, verfolgt er es via Live-Ticker und im Anschluss liest er die Spielberichte.
Erfolgsgeheimnis der Nationalmannschaft
Ihn mache die gute Entwicklung der Nationalmannschaft sogar ein Stück weit stolz, sagt der Torwart. Für Reuter ist das Erfolgsgeheimnis des Teams der Mix aus sehr hoher Qualität, Erfahrung und der Spritzigkeit der Spieler, von denen viele auch in der NHL unterwegs sind. Poppe ergänzt: "Vor allem auch der Zusammenhalt untereinander spielt eine große Rolle - der Gedanke, für das Team zu arbeiten und nicht für sich selbst. Gerade beim Sieg gegen Kanada hat man gesehen, das jeder die Bereitschaft mitbringt, für den anderen zu kämpfen und Fehler gegenseitig auszubügeln."
Da in der vergangenen Saison wegen Corona kein Training und keine Spiele bis auf eins stattgefunden haben, ist die Motivation der Spieler nun umso größer. "Das macht große Lust darauf, selbst wieder auf dem Eis zu stehen und Siege zu feiern", sagt Poppe. Auch in seiner Aufgabe als Trainer versuche er immer das Beste aus dem Nachwuchs zu holen, erklärt Reuter. Da motivieren die Ergebnisse der Nationalmannschaft nicht nur ihn, sondern auch die Jüngeren. "Denn hier sieht meine Mannschaft, was man mit viel Arbeit und Hingabe schaffen kann. Was keiner sieht, ist das Training hinter der guten Leistung, welches nicht allzu selten mit Muskelkater endet", sagt er. Eishockey finde aber nicht nur auf dem Eis statt. Im Kraftraum oder auf der Laufbahn bereiten sich die Spieler im Sommer auf die anstehende Saison vor.
Mehr Aufmerksamkeit für ihren Sport
Durch die WM erhoffen sich beide Spieler, dass in Deutschland Eishockey wieder einen höheren Stellenwert und größere Aufmerksamkeit bekommt. "Auch die kleineren Vereine, wie Harsefeld, können einen Beitrag dazu leisten, indem sie eine qualitativ hochwertige Ausbildung in den Vordergrund stellen", erklärt Reuter.
Matthias Bergmann, Spartenleiter bei den Harsefelder Tigers, sieht ebenfalls in der WM den Höhepunkt der Saison. "Eishockey auf international hohem Niveau zu sehen, macht einfach Spaß." Er freut sich im Allgemeinen über die positive Entwicklung im deutschen Eishockey.
WM wird wohl keinen Zuwachs fördern
Allerdings rechnet Bergmann nicht damit, dass es einen Zuwachs in seiner Sparte geben wird. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Zuwachs an Mitgliedern abhängig ist von der Attraktivität der 1. Mannschaft. Sowohl von der Spielweise als auch von den Neuzugängen."
Es ist also zu hoffen, dass die Spieler durch die deutsche Nationalmannschaft so beflügelt werden, dass die Erfolge sich in der kommenden Saison dementsprechend einstellen werden. Denn die Planungen laufen bereits auf Hochtouren.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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