Viebrockhaus baut erstes Energiequartier mit nachhaltigem Gesamtkonzept im Neubaugebiet
Harsefeld wird zur "Smart City"
sc. Harsefeld. Das Bauen der Zukunft kommt nach Harsefeld. Im Baugebiet "Am Rellerbach" in der Nähe des Naturschutzgebietes Braken soll ein komplett neues Konzept umgesetzt werden: ein Energiequartier. Viebrockhaus will diese innovative Idee auf zehn zusammenhängenden Grundstücken mit 20 Doppelhaushälften umsetzen. "Smart City", nennt Sebastian Klare, Technikvorstand bei Viebrockhaus, das Vorhaben.
Die Nähe des Naturschutzgebietes fließe mit in die Planungen ein. "Wir wollen naturnah bauen", sagt Klare. Durch moderne Technologien, die "Viebrockhaus" in das Energiequartier einbaut, werden die Wohneinheiten besonders nachhaltig, umweltfreundlich und ressourcenschonend. "Hier wird ein Gesamtkonzept verwirklicht, das Innovationen vom CO₂-neutralen Bauen über nachhaltige Energieerzeugung und -speicherung bis hin zur Elektromobilität intelligent miteinander verbindet", so Klare. Zudem sollen die Bewohner des Quartiers von den steigenden Preisen des Energiemarktes unabhängig sein und ihren Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen beziehen.
Die 20 Wohneinheiten sollen physisch über eine Ringleitung miteinander vernetzt werden und eine Gemeinschaft bilden, um so noch effizienter mit den Ressourcen umzugehen. Jedes Haus versorgt sich selbst mit Solarstrom. Nicht benötigter Strom kann über das Netzwerk zwischen den Häusern ausgetauscht und genutzt werden. Bei einem Überschuss wird der produzierte Strom in Akkus gespeichert werden. Sollten diese Speicherkapazitäten im Energiequartier ausgeschöpft sein, können die Sonnenstromüberschüsse virtuell in die "Viebrockhaus-Energy-Cloud" geschoben, dort gesammelt und mit den anderen "Viebrockhaus"-Kunden in ganz Deutschland geteilt werden. Andersherum kann die Gemeinschaft bei zusätzlichem Bedarf Ökostrom von EWE beziehen. Ein eigenes Datenkabel verbindet die einzelnen Doppelhäuser mit dem Internet, so dass die Bewohner die energie-technischen Anlagen über ein Monitoring-Portal kontrollieren können. In allen Häusern installiert "Viebrockhaus" Wärmepumpen. Da die KfW-Effizienzhäuser 40 Plus gut gedämmt sind, genügt eine Wärmepumpe für zwei Haushalte, so Klare.
Zusätzlich soll Mobilität und Wohnen in dem neuen Quartier verbunden werden: Ein gemeinschaftliches Elektroauto, das mit überschüssigem Strom aus der Gemeinschaft betankt wird, steht den Bewohnern zur Verfügung. Zudem werde eine neue Thermospeicher-Batterie erprobt und in einem Objekt des Energiequartiers kommt eine Brennstoffzelle als Heizungssystem und saisonaler Speicher zum Einsatz.
Durch dieses neue Wohnkonzept verlängere sich der Lebenszyklus eines Gebäudes, so Klare. In die entstehende Einheit "Am Rellerbach" sollen Mitarbeiter des Bauunternehmens einziehen.
Als Pilotprojekt bezeichnet Senior-Chef Andreas Viebrock das Vorhaben. Im vergangenem Jahr übergab er "Viebrockhaus" an die nächste Generation: Seine Söhne Dirk und Lars Viebrock führen als Partner die Geschäftsführung der Einfamilienhaussparte weiter und Jan Andreas Viebrock übernahm die Leitung der Sparte der Mehrfamilienhäuser von Gustav Viebrock.
"Wir sind sehr angetan von dem Projekt und freuen uns, dass es bei uns umgesetzt wird", sagt Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann. Neben Flächen für die "Smart City" wurden im Gebiet "Am Rellerbach" Bauplätze für Ärzte und für den sozialen Wohnungsbau zurückgehalten.
Redakteur:Saskia Corleis |
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