Industriegebiet im XS-Format

Ein Bagger mit schwerem Gerät: Der Presslufthammer zerlegt die Betonplatten zwecks Weiterverarbeitung in kleine Brocken
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jd. Harsefeld. Hier darf es auch etwas lauter zugehen: Harsefeld bietet idealen Standort für produzierendes Gewerbe an. Sie heißen Zerbröseler, Pulverisierer, Demolierer oder Betonknacker - die Namen der Maschinen, die derzeit an der Harsefelder Straße "Im Sande" zum Einsatz kommen, lassen es erahnen: Hier handelt es sich um schweres Gerät. An Bagger montiert, leisten die groben Abbruchwerkzeuge ganze Arbeit. Sie verwandeln das Gelände des ehemaligen Betonsteinwerkes "Claas" in eine Wüste aus Stein und Schutt. Wenn alle Produktionshallen abgerissen sind und die Fläche nur noch von Bausand bedeckt ist, will der Flecken Harsefeld das Gelände vermarkten. Es ist mit seinen 2,4 Hektar das wohl kleinste Industriegebiet im Landkreis Stade.
Das von der Gemeinde beauftragte Abbruchunternehmen wird voraussichtlich noch bis Ende April zugange sein, um das Werksareal für eine neue Nutzung zu erschließen. Ein Baggerfahrer ist derzeit dabei, mit einem Hydraulikhammer große Betonplatten zu zerkleinern. Aus ihnen werden "mundgerechte Häppchen" gestückelt, die dann im Schlund eines sogenannten Brechers landen. Der spuckt schließlich kleine Steinstückchen aus, die als Schotter für den Unterbau von Parkplätzen oder Auffahrten Verwendung finden.
Auch wenn sich das recycelte Material zu Geld machen lässt: Für die Gemeinde ist es unter dem Strich wohl ein Minusgeschäft. Wieviel man hinblätterte, als der Flecken Harsefeld im Dezember 2014 das Grundstück aus der Konkursmasse der Pleite gegangenen Firma "Claas" erwarb, will Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann zwar nicht verraten, doch der Betrag dürfte im höheren sechsstelligen Bereich liegen. Dann kommen noch die Abbruch- und Erschließungskosten hinzu.
Dem stehen angepeilte Einnahmen von rund 35 Euro pro Quadratmeter gegenüber. Das sei ein Preis in ortsüblicher Höhe, so Schlichtmann. Nach seiner Ansicht ist der Erwerb des Areals ein "gutes Geschäft", selbst wenn die Gemeinde am Ende einen Verlust mache. "Diese Ausgaben verbuchen wir dann unter dem Posten Wirtschaftsförderung", meint Schlichtmann. In die Ansiedlung von Unternehmen und damit in die Schaffung von Arbeitsplätzen zu investieren, lohne sich auf jeden Fall. Auch wenn die Fläche nicht besonders groß sei: Es handele es sich um ein vollwertiges Industriegebiet - mit allen Möglichkeiten der Nutzung, die das Baurecht zulasse, so Schlichtmann.
Im Gegensatz zu einem normalen Gewerbegebiet sind auf der Mini-Industriefläche am nordöstlichen Ortsrand von Harsefeld auch Firmen zugelassen, bei denen es schon mal ein wenig lauter zugehen kann als in einem gewöhnlichen Handwerksbetrieb. Auch hinsichtlich anderer Emissionen wie Staub oder Rauch sind die Grenzen weiter gefasst als bei einem Gewerbeareal. Das Gelände ist daher ideal für Unternehmer, die auf Expansion setzen und einen Standort suchen, der alle Möglichkeiten der betrieblichen Entwicklung bietet.
Fabrikschlote werden wohl auch künftig nicht im mutmaßlich kleinsten Industriegebiet des Landkreises rauchen, doch die Fläche hat das beste Potenzial, dort ein blühendes Gewerbe entstehen zu lassen.

Ein Bagger mit schwerem Gerät: Der Presslufthammer zerlegt die Betonplatten zwecks Weiterverarbeitung in kleine Brocken
Noch liegt hier massenweise Schutt: Ende April soll die Fläche des XS-Industriegebietes komplett abgeräumt sein
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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