Kartoffel bleibt ein Kerngeschäft: Stader Saatzucht richtete Kartoffeltag aus
jd. Stade/Harsefeld. Im Emblem der Stader Saatzucht befindet sich außer dem Ährenkranz noch die Kartoffelblüte. Dass die Kartoffel sogar im Firmenlogo geführt wird, hat seinen guten Grund: Im Handel mit Saat- und Pflanzkartoffeln liegen die Wurzeln des genossenschaftlichen Unternehmens mit Sitz in Stade. Noch heute ist dieser Geschäftszweig ein wichtiges Standbein. Daher widmet die Saatzucht der Ackerknolle mit dem Kartoffeltag sogar eine eigene Veranstaltung. Nach der Besichtigung eines Versuchsfeldes bei Kutenholz ging es mit einem Info-Abend im Harsefelder Saatzucht-Café weiter. Dort zog Saatzucht-Vorstand Axel Lohse eine positive Bilanz zum Abschluss der Vermarktungssaison 2016/17: Mit einem Erlös von fast 9.200 Euro pro Hektar sei bei den Pflanzkartoffeln ein historischer Höchstwert erzielt worden.
Abgesehen von einem Ausrutscher nach unten in der Saison 2014/15 entwickelten sich die Kartoffelpreise in den vergangenen fünf Jahren zufriedenstellend für die Landwirte. Obwohl bei der Kartoffel an sich der Verbrauch rückläufig ist, blieben die Preise konstant auf hohem Niveau - und das sogar bei einer gestiegenen Erntemenge. In der Landwirtschaft eine äußerst seltene Kombination, und damit für die Kartoffelbauern damit umso erfreulicher. Immer mehr Knollen gehen in die industrielle Verarbeitung, um daraus etwa Snacks herzustellen. In der vergangenen Saison lag der Erzeugerpreis bei 18,3 Cent je Kilogramm.
Zu den stabilen Preisen habe nicht zuletzt die hohe Nachfrage durch die Frittenindustrie in Westeuropa beigetragen, so Lohse. Für den Bereich der Stader Saatzucht konstatierte er einen leicht überdurchschnittlichen Ertrag, eine hohe Qualität der Ware und eine steten Preisanstieg. Dabei spielt auch der Export eine große Rolle: Im vergangenen Jahr wurden 28 Prozent der Saatzucht-Kartoffeln im Ausland vermarktet - so viel wie nie zuvor. Zu einem Player auf dem europäischen Markt ist die Saatzucht über ihre Beteiligung an der Vermarktungs-Genossenschaft "Helle Niedersachsen" (Speisekartoffeln) sowie an der Europlant-Gruppe (Saatkartoffeln) geworden.
Kritik in Richtung Einzelhandel gab es von "Helle"-Geschäftsführer Volker Peters: In den Läden würde noch immer Ware aus Spanien und Italien liegen. Die Händler hätten ihre Zusage nicht eingehalten, jetzt deutsche Ware in die Regale zu packen. Der Kunde muss also warten, bis einer heimische Frühkartoffel auf dem Teller hat.
Für die Stader Saatzucht bleibt die Kartoffel ein wichtiger Bereich: Sie hat kräftig in ihre Kartoffellagerhäuser investiert, um so die Schlagkraft besonders für das Exportgeschäft weiter zu steigern. Dazu gab Lohse ein klares Statement ab: "Wir komme aus der Kartoffel und wir wollen uns im unserem Kerngeschäft nichts von anderen vormachen lassen",
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