Geest-Gemeinde erhält neue Mobilfunktechnologie
Vorreiter Ahlerstedt: Das erste Dorf mit 5G
jd. Ahlerstedt. Hannover hat es noch nicht, Bremen und Braunschweig auch nicht - dafür aber Ahlerstedt und Wangersen: Die beiden Dörfer auf der Stader Geest gehören deutschlandweit zu den ersten Orten, die von der Telekom mit dem neuen 5G-Mobilfunknetz versorgt werden. Die Gemeinde Ahlerstedt ist damit im Landkreis Stade Vorreiter bei dieser Funktechnologie, die deutliche höhere Datenraten beim Surfen mit dem Smartphone zulässt. Denn bislang gibt es kreisweit keinen anderen Ort, in dem bereits 5G-Antennen in Betrieb sind. Doch warum ausgerechnet Ahlerstedt und nicht Stade oder Buxtehude? Ahlerstedts Bürgermeister Uwe Arndt weiß keine Antwort darauf. Er wurde jedenfalls im Vorfeld nicht darüber informiert, dass man seinen Ort zur ersten 5G-Gemeinde im Landkreis auserkoren hat. Und die Telekom ließ eine entsprechende WOCHENBLATT-Nachfrage unbeantwortet.
"Mir persönlich bringt 5G zunächst ohnehin nichts", sagt Arndt. Sein altes Handy sei nicht auf diesen Mobilfunkstandard ausgelegt und ein neues wolle er sich vorerst nicht anschaffen. Das wird bei den meisten Ahlerstedtern wohl ähnlich sein. Aber wer ohnehin überlegt, sich ein neues Smartphone zuzulegen, sollte sich Gedanken machen, ob er dann nicht zu einem 5G-tauglichen Modell greift.
Netzausbau schreitet stetig voran
Auch wenn selbst Großstädte wie Bremen noch nicht über 5G verfügen: Der Netzausbau schreitet stetig voran. Aktuell können 16 Millionen Handybesitzer das 5G-Netz der Telekom nutzen. Doch bereits Mitte Juli sollen mehr als 40 Millionen Menschen in ganz Deutschland mit 5G versorgt sein. Sofern sie es denn wollen. Wann die Region zwischen Oste, Este und Luhe an die Reihe kommt, ist allerdings unklar. "Ob die beiden Landkreise Stade und Harburg profitieren, kann ich aktuell noch nicht sagen", erklärt Telekom-Sprecher Pascal Kiel-Koslowski.
Aber wer wie der Ahlerstedter Bürgermeister noch nicht auf ein 5G-fähiges Handy umsteigen möchte, kann dennoch von dem neuen Standard profitieren. Voraussetzung ist ein Smartphone mit LTE (4G).
Für LTE, über das inzwischen wohl die meisten Handys verfügen, stellt die Telekom eine zusätzliche Frequenz zur Verfügung. Möglich wird dies über eine spezielle Technik, dem sogenannten Dynamic Spectrum Sharing (DSS).
Auch die Nutzer von LTE-Handys erhalten mehr Bandbreite
Die mit den 5G-Antennen ausgestatteten Mobilfunkstationen erkennen jetzt, ob sich ein LTE- oder 5G-Handy in der jeweiligen Funkzelle eingebucht hat, und verteilen das zur Verfügung stehende Spektrum je nach Bedarf zwischen den Anwendern. Dabei reagiert das Netz innerhalb von Millisekunden.
Der wichtigste Vorteil: Auch die Nutzer von LTE-Handys erhalten so mehr Bandbreite und können schneller als bisher im Internet surfen. Im ländlichen Bereich werden die Geschwindigkeiten teilweise mehr als verdoppelt.
Möglich wird das alles, weil die Telekom von einem Mitbewerber Frequenzen erworben hat. Durch diesen Zukauf verdreifacht der Konzern das bisher in diesem Frequenzbereich für die neuen Technologien genutzte Spektrum.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.