Zeugin vereitelt mögliche Kindesentführung
thl. Hollenstedt. Dank des beherzten Eingriffs einer Frau (25) ist möglicherweise eine Kindesentführung in Hollenstedt vereitelt worden.
Nach Angaben der Polizei wurde am vergangenen Donnerstag gegen 16.15 Uhr eine 7-Jährige in der Wohlesbosteler Straße von einem Fremden angesprochen. Das Mädchen war zu Fuß auf dem Heimweg, als der Mann plötzlich vor ihr stand und sie unter einem Vorwand zu seinem Auto lockte. Den Wagen hatte der Mann in einer nahegelegenen Stichstraße abgestellt. Das Mädchen folgte dem Fremden bis zum Pkw.
Die 25-Jährige war bereits auf die Situation aufmerksam geworden, nachdem der Täter mit seinem Wagen abrupt in der Stichstraße angehalten hatte und hektisch zu Fuß in Richtung Wohlesbosteler Straße geeilt war. Als er kurze Zeit später mit dem kleinen Mädchen wieder zum Fahrzeug kam, sprach die Frau mit ihrem Vater den Fremden auf sein Vorhaben an.
Der Täter stieg daraufhin schnell in sein Auto und fuhr davon. Geistesgegenwärtig zückte die Zeugin ihr Handy und machte Bilder von dem Mann und dessen Fahrzeug. Anschließend brachte sie die 7-Jährige nach Hause und rief die Polizei. Mit einer genauen Beschreibung fahndeten die Beamten nach dem Mann, konnten ihn jedoch nicht mehr finden.
Bereits einen Tag später hatten die Ermittler der Polizei den Mann aber identifiziert. Beamte nahmen den 20-Jährigen aus dem Bereich Stade fest und durchsuchten das Auto sowie seine Wohnung. Der Mann stritt in seiner Vernehmung die Vorwürfe ab. Er musste nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen aufgrund fehlender Haftgründe aus dem Gewahrsam entlassen werden.
Warum der 20-Jährige das Mädchen zu seinem Fahrzeug lockte, steht für die Ermittler fest: Er wollte das Kind entführen. Womöglich dürfte das Handeln des Mannes einen sexuellen Hintergrund gehabt haben. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen versuchter Kindesentziehung und Freiheitsberaubung gegen den Täter ein.
"Die Zeugin hat in dieser kurzen Situation intuitiv absolut
vorbildlich gehandelt," so Polizeisprecher Lars Nickelsen. "Sie hat Zivilcourage
gezeigt und damit ein womöglich bevorstehendes Verbrechen in letzter
Sekunde vereitelt. Wir erweisen ihr für das beherzte Einschreiten unseren Respekt und sind uns sicher, dass sie dadurch viele andere zum couragierten Handeln ermutigt."
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