Ein "Helden-Lied" für alle Kinder dieser Welt
Andrés Balhorn und Marion Bressler aus Hollenstedt haben ein personalisierbares Kinderlied komponiert
lm. Hollenstedt. Wer ist von den Auswirkungen der Pandemie am meisten betroffen? Wer leidet am stärksten unter den Beschränkungen, die derzeit gelten? Diese Frage hat sich Andrés Balhorn im vergangenen Jahr zu Beginn des ersten Lockdowns gestellt und kam schnell zu einer Antwort: die Kinder.
Balhorn ist Sänger, Musiker, Komponist und Autor, ein wahrer Tausendsassa. Schnell entstand die Idee, ein Lied zu produzieren, um den Kindern eine Freude zu machen. "Kinder verstehen nicht, warum das alles gerade passiert, warum sie ihre Freunde und Verwandten nicht treffen können", erklärt Balhorn. Das "Helden-Lied" war geboren. Sofort machte er sich an einen Text und die Komposition der Melodie, für den erfahrenen Musikproduzenten nahm das alles weniger als eine Stunde in Anspruch.
Um dem Ganzen eine persönliche Note zu verleihen, können Eltern Sprachnachrichten mit dem Namen des Kindes einschicken. Das wird dann von Balhorn in den Songtext mit eingebaut. Eine zeitraubende Arbeit, besonders wenn die Nachrichten mehr und mehr zunehmen. "In der Hochphase hatten wir bis zu 800 Benachrichtigungen am Tag", erklärt Ballhorns Partnerin Marion Bressler. "Teilweise sind wir um vier Uhr morgens aufgestanden, um so viel wie möglich zu schaffen", ergänzt Balhorn.
Zunächst kamen die Anfragen nur aus Deutschland, später auch aus anderen Ländern. Der Text wurde ins Englische übersetzt, weitere Sprachen folgten. Mittlerweile ist das "Helden-Lied" in 23 Sprachen verfügbar. Das zeigt, wie groß die Nachfrage nach den personalisierten Songs war und auch immer noch ist. "Wobei sich das mittlerweile relativiert hat, die Nachfragen sind weniger geworden", so Balhorn. Knapp 30.000-mal wurde der Song in über 50 Länder auf allen fünf Kontinenten verschickt.
Ein Projekt dieser Größenordnung lässt sich natürlich nicht alleine bewältigen. Am Ende waren über 80 Personen an der Umsetzung des Liedes beteiligt, darunter Sänger, Produzenten und andere Musiker. Antrieb waren dabei oft die Rückmeldungen, die von den Eltern und Kindern kamen. "Da waren auch Eltern dabei, die von dem Lied genervt waren, weil ihr Kind wirklich nichts anderes mehr gehört hat", erinnert sich Balhorn und lacht.
Für ihn hat das Lied auch noch zwei weitere positive Effekte. Zum einen würden Kinder durch den Text in Hinsicht auf die Corona-Pandemie aufgeklärt, außerdem soll das Lied auch eine Erinnerung sein. Nicht im Hinblick auf Corona, aber die Stimme, mit der der Name aufgenommen wurde, stellt eine Erinnerung dar.
Redakteur:Lennart Möller aus Rosengarten |
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