Moisburg als Durchfahrtstrecke
Displays sollen Verkehr bremsen
bim. Moisburg. In den Ort Moisburg hinein wird oft zu schnell gefahren - symptomatisch für ein Dorf, das für viele Pendler nur Durchgangsstrecke auf dem Weg zur Arbeit in Hamburg oder Buxtehude ist. "Moisburg hat die Besonderheit, dass die große L141 und einige Kreisstraßen wie die K17 aus Rahmstorf nach Immenbeck und die K53 nach Grauen durch den Ort führen", erläutert Bürgermeister Hans-Jürgen Steffens.
"Viele Fahrzeugführer aus dem Kreis Stade fahren durch Moisburg, um die B73 zu meiden", weiß er. Wenn die B73 gesperrt sei, führe die Umleitung über Moisburg. Und wenn Stau in Elstorf sei, werde der Verkehr wegen der Navis über Moisburg gelotst, da diese Strecke ein bis zwei Minuten schneller sei.
Allein über 6.000 Fahrzeuge würden pro Tag auf der L141 gezählt. Aus einer Auswertung vor rund einem Vierteljahr ging hervor, dass 80 Prozent der Fahrzeugführer um 60 km/h und 20 Prozent noch schneller fahren würden.
Weil sich der Durchgangsverkehr in Moisburg laut Zählungen von Mitgliedern der Bürgerinitiative (BI) „Verkehrsberuhigung Moisburg“ zwischen 2007 und 2017 verdoppelt hat, kämpft die BI seit Sommer 2017 um mehr Sicherheit und weniger Verkehrslärm durch Tempo 30 auf mehreren Straßen im Ort. Dafür bedarf es jedoch der Zustimmung der zuständigen Verkehrsbehörden. Und auch die zwischenzeitlich diskutierten Schräggatter, mit denen der Verkehr gebremst würde, sind keine Option. "Die Verkehrsbehörden erlauben die nicht", erklärt Steffens. Ein Schräggatter solle aber im Bereich des Baugebietes Richtung Podendorf an einer Gemeindestraße aufgestellt werden.
Inzwischen wurden an allen Ortseingängen Geschwindigkeitsdisplays installiert, um die Fahrzeugführer für ihre Geschwindigkeit zu sensibilisieren. "Zwei hatten wir schon länger. Vier weitere wurden für rund 10.000 Euro inklusive der Kosten fürs Aufstellen angeschafft", berichtet der Bürgermeister. Er hat beobachtet, dass die Verkehrsteilnehmer zumindest im Bereich der Anzeigetafeln versuchen würden, die 50 km/h einzuhalten.
Bereits seit ca. 40 Jahren appelliere die Gemeinde mit "Fahre sinnig"-Schildern an eine angepasste Fahrweise. Die maroden Holzschilder wurden kürzlich von der Gemeinde ersetzt. Die neuen Schilder seien so konzipiert, dass die Vereine beim Töpfermarkt oder Schützenfest ihre Plakate dort aufhängen können.
"Wir hoffen nun, dass die A26 eine Entlastung bringt!", sagt Steffens.
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