Zur Verstärkung des Standesbeamten-Teams
In Hollenstedt kann man sich vom Bürgermeister trauen lassen
bim. Hollenstedt. Aktuell denkt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) darüber nach, private Feiern wieder zu begrenzen. Keine einfache Zeit für Liebende, die jetzt gerne den Bund fürs Leben schließen möchten. Doch trotz Corona-Auflagen trauen sich derzeit trauungswillige Paare. In Hollenstedt können sie sich sogar vor Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers das Jawort geben.
Seine erste Trauung vollzog das Samtgemeinde-Oberhaupt am 10. Dezember 2018. Zuvor hatte Heiner Albers einen entsprechenden Lehrgang im Innenministerium in Hannover absolviert. "Dieser wird regelmäßig für Bürgermeister angeboten", berichtet Albers. Soweit er weiß, gibt es im Landkreis Harburg nur noch einen anderen Bürgermeister, der diese Aufgabe wahrnimmt: Rolf Roth von der Samtgemeinde Elbmarsch.
Heiner Albers besuchte den Lehrgang, um das Team um die Hauptstandesbeamtin Gunda Bostelmann mit Wolfgang Raabe, Kerstin Markus und Andrea Lahme zu verstärken. "Ich finde, es ist eine schöne Aufgabe. Es bereitet mir große Freude, den wichtigsten Tag eines Paares mitzugestalten", erklärt Heiner Albers. Zwölf bis 14 Trauungen hat er bislang vollzogen - und bekennt: "Ich bin vor jeder Trauung immer noch aufgeregt."
So geht es aber auch der routinierten Gunda Bostelmann, die bereits seit 1988 Standesbeamtin ist und "schon halb Hollenstedt verheiratet hat", wie Heiner Albers meint. Im Grunde ist eine standesamtliche Trauung zwar ein Verwaltungsakt, aber für die Brautpaare eben auch ein sehr persönlicher Tag. Um die richtigen, auf die Paare abgestimmten Worte zu finden, bedarf es schon einer gewissenhaften, einfühlsamen Vorbereitung. Die Standesbeamten erfragen vorab u.a., wie sich die Trauwilligen kennengelernt haben, ob es einen (romantischen) Heiratsantrag gab oder wer die Ringe übergibt. "Das ist keine Fließbandarbeit. Wir halten keine 08/15-Reden", betont Gunda Bostelmann. Und: "Wir haben es auch mit einem bunten Spektrum an Menschen zu tun", berichten die beiden von Brautpaaren jeden Alters, gleichen Geschlechtes oder verschiedener Nationalitäten.
Auch wenn das Amtshaus in Moisburg für Hochzeiten ein wunderschönes Ambiente bietet und daher weit über die Grenzen der Samtgemeinde hinaus eine begehrte Location ist, werden aktuell nur Paare aus Hollenstedt dort getraut.
Der Kreis der Gäste inklusive Brautpaar ist im Zuge des Corona-Infektionsschutzes auf zehn bis zwölf Personen begrenzt. "Im April haben deshalb zehn Paare ihre Hochzeit verschoben, viele auf das kommende Jahr", berichtet Gunda Bostelmann. Bis zu 30 Trauungen werde es bis Jahresende dennoch geben. Somit wird Gunda Bostelmann noch in diesem Jahr ihr tausendstes Paar trauen, 996 Trauungen hat sie bereits vollzogen.
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