Hollenstedt
Keine Verkehrsentlastung in der Ortsdurchfahrt vor 2027
Die Hauptkreuzung in Hollenstedt (K16/L121) vor dem Samtgemeinde-Rathaus ist verkehrlich gesehen eine Katastrophe. Im Berufsverkehr geht dort fast nichts mehr. Noch schlimmer ist es, wenn auf der A1 Stau ist und der Verkehr durch den Ort umgeleitet wird. Hinzu kommt: Die abknickende Vorfahrt auf der Hauptstraße (K16) ist ein Nadelöhr für Lkw. Pkw- und Lkw-Fahrer, die von der Straße Am Stinnberg nach links auf die Tostedter Straße (L141) abbiegen wollen, schaffen das zumeist nicht ohne großes Unfallrisiko. Seit Jahren möchte die Gemeinde daher die Kreuzung umbauen, was nicht ohne den Landkreis Harburg als Straßenbaulastträger durchführbar ist. Der Landkreis seinerseits schiebt die Verzögerung auf die Gemeinde.
Kreuzung bereits vor
drei Jahren neu geplant
Bereits vor drei Jahren hatte die Landesstraßenbaubehörde den Landkreis Harburg damit beauftragt, die Hauptstraßenkreuzung neu zu planen. Dafür habe der Landkreis einen Flächenbedarf von 700 bis 1.000 Quadratmetern angemeldet. Damals waren vier Varianten im Gespräch.
Doch auch nach drei Jahren ist keine Lösung in Sicht: Die K16 in der Ortsdurchfahrt Hollenstedt, einschließlich der Kreuzung K16/L141, sei im langfristigen Bauprogramm des Kreises enthalten, teilt Kreissprecherin Katja Bendig mit. Die Planung befinde sich zurzeit in der Variantenabwägung, also noch in der Vorplanung. "Es besteht erhöhter Abstimmungsbedarf beim Finden der Vorzugsvariante, da mehrere Baulastträger (Gemeinde, Land Niedersachsen, Landkreis) involviert sind. und für die endgültige Verkehrsführung am Knotenpunkt eine Grundsatzentscheidung getroffen werden muss, wie man den Verkehr letztendlich führen möchte. Hier sind auch andere Träger öffentlicher Belange zu beteiligenDaneben wird Grunderwerb notwendig werden. Dieser kann aber erst durchgeführt werden, wenn der straßenbauliche Entwurf der Vorzugsvariante vorliegt", so Bendig.
Bebauung und
Gewerbe im Westen
Darüber hinaus plane die Gemeinde Hollenstedt eine Änderung der Flächennutzungsplanung im Westen, um dort Gewerbe- und Wohnbauflächen zu entwickeln und in diesem Zusammenhang die planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau einer innerörtlichen Entlastungsstraße zu schaffen.
"Laut Aussage der Gemeinde bietet sich mit der gewerblichen Entwicklung in Richtung Westen die Chance, eine Straße zu planen, die die Ortsmitte Hollenstedts vom Verkehr entlastet und zugleich die neuen Gewerbegebiete schnell und bequem an die Autobahnanschlussstelle anbindet, ohne die Wohnbevölkerung zu beeinträchtigen", berichtet Bendig. Die geplante Entlastung des Ortskerns hätte Auswirkungen auf die Planung des Landkreises an der K16 in der Ortsdurchfahrt Hollenstedt. Ein Verkehrsgutachten, das den Bedarf für eine neue Straße und die Entlastung des übrigen Straßennetzes in einer Prognose nachweist, liege seitens der Gemeinde aber bislang nicht vor. "Aufgrund der Planungen der Gemeinde kann die Planung für die K16 derzeit nicht prioritär weiter bearbeitet werden, da zunächst die Auswirkungen abgewartet werden müssen. Die K16, Ortsdurchfahrt Hollenstedt einschließlich der Kreuzung K16/L141 ist daher zunächst für das Jahr 2027 vorgesehen", erklärt die Kreissprecherin weiter.
Plötzlich wurden die Löcher ganz schnell verfüllt
Wochenlang gab es noch - das wiederkehrende - Problem, dass die Asphaltdecke in den Abbiegeradien der Lkw abgeplatzt war. Das Kopfsteinpflaster war zu sehen, auf der Fahrbahn gab es Risse und Absenkungen.
Wegen des Straßenzustands gebe es häufiger Beschwerden, berichtet Hollenstedts Bürgermeister Jürgen Böhme. Nachdem das WOCHENBLATT vergangene Woche eine Anfrage an die für die Unterhaltung zuständige Landesstraßenbaubehörde in Lüneburg gestellt hatte, ging es mit dem Verfüllen der Schlaglöcher ganz schnell.
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