"Kinderlachen ist der Lohn"
Gruppe "Senioren helfen Kindern" baut ehrenamtlich Spielgeräte für Kindergärten und Schulen
mi. Hollenstedt. Ruhestand: endlich auf der faulen Haut liegen und die Seele baumeln lassen. Nichts da, dachte sich Karl Röhrs. Als ehemaliger Kämmerer der Samtgemeinde Hollenstedt wusste er, wo es finanziell klemmt und wo eigentlich investiert werden sollte: In den Kindergärten und Grundschulen. Deswegen gründete er 2003 mit vier weiteren Senioren die Gruppe "Senioren helfen Kindern". Die Idee: Ruheständler reparieren kostenlos Spielgeräte in Schulen und Kitas. Mittlerweile gibt es die Gruppe seit 15 Jahren. Längst wird nicht mehr nur repariert, sondern komplett neue Spielgeräte gebaut. Jetzt haben die ehrenamtlichen Handwerker im Kindergarten Abenteuerburg in Moisburg ihr bis dato größtes Projekt fast abgeschlossen.
Die Kinder der Abenteuerburg können sich freuen: es dauert nicht mehr lange, dann können sie die neue große Spielebrücke nutzen. Seit Frühjahr arbeiten Karl Röhrs und seine elf Mitstreiter fieberhaft an der Fertigstellung. Gerade jetzt, bei Temperaturen um die 30 Grad, ist das ein ganz schöner Knochenjob. Noch gibt es einiges zu tun. Der Raum unter der Brücke muss mit großen Pflanzkübelsteinen versehen werden, das Pflaster vor der Brücke fertiggestellt und die Geländer kindersicher gemacht werden. "Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Alle Spielgeräte, die wir bauen, werden später daraufhin überprüft", erklärt Karl Röhrs.
Die Senioren in der Gruppe kommen aus den verschiedensten Bereichen. "Wir sind nicht alle Handwerker - im Gegenteil", sagt Karl Röhrs. Allerdings, nur weil keine "echten Handwerker" dabei sind, heißt das nicht, dass in der Gruppe das Wissen ums Handwerk fehle. Karl Röhrs: "Ich habe eigenhändig in meinem Leben zwei Häuser gebaut und alles selbst gemacht und auch viele andere von uns bringen viel handwerkliches Geschick mit."
Spielgeräte reparieren oder gleich neu bauen, Gartenpflege und Aufräumarbeiten - nimmt man alle Einsätze der Senioren zusammen, dann hat die Gruppe der Samtgemeinde bestimmt schon Kosten im höheren fünfstelligen Bereich erspart. Außer um das Material und die Entsorgung des "Baumülls" muss sich die Verwaltung nämlich um nichts kümmern. Karl Röhrs: "Wir machen das gerne und auch wenn wir dafür kein Geld sehen, bekommen wir viel zurück. Schon ein allein zu sehen, wie sich die Kinder freuen, wenn wir ein Spielgerät repariert oder neugebaut haben, entschädigt für Arbeit."
Redakteur:Mitja Schrader |
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