Hollenstedt
Notfalltreffpunkte für schnelleres Auffinden hilfloser Menschen
Was tun, wenn man im Wald oder auf einem Feldweg spazieren geht und plötzlich einen medizinischen Notfall oder einen Unfall erleidet? Die meisten Menschen haben zwar ein Smartphone oder Handy dabei, um den Notruf über 112 abzusetzen. Die Ortung der Hilfe suchenden Person kann für die Retter dennoch wichtige Zeit kosten. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat der Kreisseniorenbeirat im Mai 2018 das Projekt Notfalltreffpunkt ins Leben gerufen. Mit nummerierten Tafeln an Bänken und neuralgischen Punkten soll das Auffinden hilfloser Personen in der Feldmark oder im Wald erleichtert werden. Jetzt gibt es 40 dieser Notfalltreffpunkte auch auf dem Gebiet der Gemeinde Hollenstedt und zwei in Halvesbostel.
Tafeln an Sitzbänken und Bushäuschen
Darum geht es: An Sitzbänken und Bushäuschen beispielsweise sind Tafeln angebracht mit der Notrufnummer 112 sowie einer laufenden Nummerierung in Kombination mit dem Kfz-Kennzeichen des Landkreises - für den Landkreis Harburg "WL". An einer Bank an einem Wanderweg nahe dem Schützenholz gibt es die Tafel WL-HO (für Hollenstedt) und die entsprechende Nummer (-19). Hat jemand einen Notfall, nennt er den Rettern diese Buchstaben-Zahlen Kombination.
Die Notfalltreffpunkte müssen an ganzjährig befahrbaren Wegen liegen und das Telefonieren mit dem Handy muss dort immer möglich sein (keine Funklöcher). Von allen Notfalltreffpunkten werden die GPS-Daten bestimmt und in die GPS-Rettungskarte eingetragen.
Ziel war Netz im ganzen Landkreis
Langfristiges Ziel des Seniorenbeirats war es im Mai 2018, im gesamten Landkreis ein durchgängiges Netz von Notfalltreffpunkten zu etablieren. Das konnte jedoch noch nicht in allen Kommunen realisiert werden. Bei der damaligen Vorstellung des Projektes bereits dabei war der frühere Hollenstedter Seniorenbeauftragte Horst Lefers, der gemeinsam mit Ludwig Hauschild, langjähriger Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Estetal, auch die Initiative für Hollenstedt ergriff. An der Umsetzung haperte es allerdings bisher.
Hollenstedts Gleichstellungsbeauftragte und Kreisseniorenbeiratsmitglied Martina Munz griff die Idee jetzt auf und fand in Bürgermeister Jürgen Böhme und Ricarda Woelk aus der Gemeindeverwaltung engagierte Mitstreiter. Ricarda Woelk erfasste für die 40 Bänke in Hollenstedt die Koordinaten, trug diese in Pläne ein und übermittelte sie der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle des Landkreises Harburg. "Das ist eine großartige Leistung", lobt Martina Munz.
Auch bestellte Ricarda Woelk die entsprechenden Schilder. Die Gemeinde investierte 780 Euro in die Schilder - ein vergleichsweise geringer Betrag, denn: "Das dient der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger", erklärt Jürgen Böhme.
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