Begehung sollte Klarheit schaffen
Platzprobleme in der Grundschule Moisburg
Die Grundschule Moisburg platzt aus allen Nähten - zusätzlich verkomplizieren bald schon Bauarbeiten am Gebäude die Raumaufteilung der ab dem kommenden Schuljahr vollständig zweizügigen Schule. Acht Klassen müssen dann Platz finden, die zusätzlichen Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung noch nicht mitgerechnet. Die darf am Nachmittag nämlich nicht in den Klassenräumen stattfinden, da die Anforderungen voneinander abweichen.
Die Frage nach der Unterbringung des Ganztages während der Bauphase wurde kürzlich bei einer Schulbegehung gestellt. Mit dabei waren Vertreter aus der Hollenstedter Samtgemeindeverwaltung, der Grundschule, des Elternrates und des Ganztages, der neuerdings von den Johannitern übernommen wird. Im Rahmen der Projektwoche zum 450. Jubiläum der Grundschule Moisburg führte Satu Harms in Vertretung der Schulleiterin Ulrike Peschau durch die kleine Grundschule am Kakerstieg. Mängel und Unklarheiten gab es an allen Ecken zu beklagen. Mit den Bauarbeiten zur Erweiterung des Schulgebäudes werden zusätzliche Klassen- und Betreuungsräume benötigt: So rückte auch der Musikraum in den Fokus - eine suboptimale Lösung, wie Katharina Strümpell, stellvertretende Elternratsvorsitzende einschätzt. Durch die große Fensterfront gebe es nur wenig Möglichkeiten der Material- und Schrankunterbringung. Zudem werde der Raum auch von einer Musikschule genutzt. Er sei also eher als Notlösung zu betrachten.
Die Schulleitung regte stattdessen eine Containerlösung an. Die sei jedoch am Standort der Grundschule keineswegs zu realisieren. "Es ist nicht möglich einen Container hinter der Grundschule zu positionieren. Platz wäre nur dort, wo die Arbeiten für den Anbau stattfinden", erklärt Daniel Heins, Leiter der Bauabteilung in der Samtgemeinde Hollenstedt. Auch eine freistehende Containeranlage sei keine Option, das Verlegen von Anschlüssen sei unverhältnismäßig aufwändig. Zudem würden Parkplätze dieser Variante zum Opfer fallen. Ganz ohne Container muss die Grundschule Moisburg allerdings nicht auskommen: Heins und seine Kollegin Kerstin Markus sicherten den Beteiligten einen Lagercontainer zu. In manchen Klassenräumen behindern nämlich Materialschränke oder Werkbänke den reibungslosen Unterricht - ein Kompromiss, den am Ende die Kinder bezahlen. Gerade für Kinder, die spezieller Förderung bedürfen, ein schwieriger Zustand, so Harms. Deshalb soll in den Lagercontainern Werkbänke und weitere Materialien leicht zugänglich Platz finden, wenn unter anderem der ehemalige Werkraum zu einem Klassenraum umfunktioniert wird. Mit einem neuen Werkraum für das Schuljahr 2023/24 zu rechnen, sei allerdings unrealistisch. Doch mit Fertigstellung des Anbaus solle dann bald auch ein neuer Werkraum zur Verfügung stehen, erklärte Heins.
"Die Kinder und ihre Bedürfnisse müssen im Fokus stehen. Wir wollen nicht im August dastehen und nichts funktioniert", mahnt Satu Harms. Dass Klassen in den Bauphasen auf andere Räume ausweichen müssen, sei nicht zu verhindern, doch wie genau die Umbauten geplant seien, darüber erfolgte bislang nur wenig Austausch. "In der kommenden Woche wird es ein Gespräch mit dem Architekten geben. Danach können wir mehr zum Zeitplan sagen", so Daniel Heins, der Schule und Eltern mit einbeziehen möchte.
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