Neues Dach auf den Spielturm gesetzt
Senioren reparieren Spielgeräte in Kindergärten in Regesbostel und Dierstorf
bim. Regesbostel. Morgens auf dem Gelände des Kindergartens in Regesbostel. Die Kinder spielen fröhlich im Freien. Einige Meter weiter mühen sich fünf Senioren, ein sechseckiges Holzdach auf den Spielturm zu setzen, zwei weitere versuchen, aus einem anderen Blickwinkel Hilfestellung zu geben. Ihr Motto: "Senioren helfen Kindern". Die Mitglieder des Clubs, einst vom ehemaligen Kämmerer Karl Röhrs ins Leben gerufen, sind zur Stelle, wenn es darum geht, bei den Kindergärten der Samtgemeinde Hollenstedt Spielgeräte zu reparieren.
Seit inzwischen seit 17 Jahren übernehmen die fleißigen und handwerklich versierten Rentner die Arbeiten, für die es sich nicht lohnt, einen Handwerker oder den Bauhof zu bestellen.
"Wir haben das alte Dach als Schablone genommen", erläutert Karl Röhrs beim Arbeitseinsatz in Regesbostel. "Vermutlich haben wir dabei den Dachneigungswinkel etwas verändert, dadurch passt der Sparren nicht mehr auf den Pfosten", vermutet er, weshalb "seine" Senioren so große Probleme haben, das Dach richtig aufzusetzen. Aber aufgeben steht außer Frage. "Das sind eben die kleinen Unwägbarkeiten", sagt Karl Röhrs gelassen und hat schon ein Idee, wie das Dach doch noch aufgesetzt werden kann. In Maßarbeit werden noch die Winkel angepasst. "Das Dach darf nicht zum Drachen werden und bei Sturm wegfliegen", erklärt er. Denn alle Arbeiten müssen den Unfallverhütungsvorschriften entsprechen.
Oben bringen die Senioren als Abschluss noch eine Schweißnaht auf, damit die Feuchtigkeit der umliegenden Bäume dem Dach später nicht zusetzt.
Ein weiteres Projekt in diesen Tagen: die Erneuerung der Sandkistenumrandung beim Kindergarten Dierstorf.
Die Senioren bringen ihr berufliches Know-how und viel Einsatzfreude mit, um die Kindergärten der Samtgemeinde Hollenstedt zu unterstützen. "Unsere Projekte können wir nicht mehr zählen. Wir haben aber sicher in jedem Kindergarten ein halbes Dutzend Projekte durchgeführt", sagte Karl Röhrs einst dem WOCHENBLATT.
Die Projekte reichen vom Baumschnitt über Reparaturarbeiten bis zum Aufstellen von Klettergerüsten und dem Bau von Blockhäusern. Im Kindergarten Appel haben die Senioren sogar eine technisch ausgetüftelte Matsch-Anlage angelegt. Vor fünf Jahren richteten sie den Spielplatz der Grundschule Moisburg, der aus Sicherheitsgründen damals ein Jahr lang gesperrt war, wieder her.
Unterstützt werden die Senioren durch Spenden und von einigen Firmen, die Material zur Verfügung stellen oder es kostenlos anliefern. Für ihre Arbeit wollen die Senioren keine große Anerkennung. Die strahlenden Kinderaugen sind für sie Lohn genug.
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