Wohin soll die neue Krippe in der Samtgemeinde Hollenstedt?
mi. Samtgemeinde Hollenstedt. Wo soll in der Samtgemeinde Hollenstedt die nächste Krippe errichtet werden? Dieses Thema beschäftigt derzeit Politiker sowie Verwaltung gleichermaßen. Neben Regesbostel haben auch Drestedt und Wenzendorf ihren Hut in den Ring geworfen. In der Verwaltung spricht man davon, alle infrage kommenden Standorte ergebnisoffen zu prüfen.
Das brachte die Politiker aller Fraktionen auf die Palme: Bevor überhaupt in den Gremien darüber gesprochen wurde, hatte die Samtgemeinde-Verwaltung die Mittel für den Krippenbau im Haushalt unter dem Posten „Neubau Krippe Regesbostel“ eingestellt. Dem
WOCHENBLATT erklärte Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers dieses Vorgehen damit, dass derzeit in Regesbostel bereits eine provisorische Krippe betrieben werde. Deswegen habe man hier auch die Mittel für den Krippenbau verortet. Albers betont: „Man wollte auf keinen Fall der Politik vorgreifen“. Im Sozialausschuss gab die Politik der Verwaltung jetzt jede Menge Fragen mit auf den Weg mit dem Auftrag, den Standort zu prüfen.
Vieles spricht dafür, dass es hier auf eine Abwägung zwischen Regesbostel und einen Standort in den östlichen Gemeinden, sprich Wenzendorf oder Dre-
stedt, hinaus läuft. Es ist ein offenes Geheimnis, dass bei Politikern und Bürgermeistern der Standort in Regesbostel noch lange nicht gesetzt ist.
Manfred Cohrs, Bürgermeister von Wenzendorf und Mehrheitsgruppenführer der SPD/CDU im Samtgemeinderat, betonte: „Wir wollen das ergebnisoffen diskutieren.“ Allerdings mache es auch keinen Sinn, eine Krippe an einen Ort zu bauen, nur weil dadurch die Standortgemeinde gestärkt werde. Cohrs: „Einzig der Bedarf muss ausschlaggebend sein.“ Bedarf? Den dürfte es bald in Drestedt geben. Wie berichtet, plant die Gemeinde ein neues Baugebiet mit Platz für mindestens 20 Neubauten. Dabei ist es kein Geheimnis, dass Drestedts Bürgermeister Bernd Apel schon vor einiger Zeit im Sozialausschuss erklärt hat, beim Neubau der nächsten Krippe wäre auch die Gemeinde Drestedt interessiert.
Bernd Apel sagt dazu: „Es stimmt, wir haben schon vor längerer Zeit einmal angeboten, dass auch in Drestedt eine Krippe entstehen könnte.“ Ein Grundstück könne die Gemeinde, so Apel, jedenfalls zur Verfügung stellen. Apel betont aber auch: „Ich will hier nicht vorgreifen und auch Regesbostel nichts wegnehmen, sondern nur unsere Rahmenbedingungen nennen.“
Fakt ist: Für Eltern in den östlichen Gemeinden wäre eine Krippe dort ein echte Bereicherung. Denn außer dem Standort in Dierstorf gibt es dort keine Betreuungsmöglichkeit. Und noch ein Argument hört man aus den „Ostdörfern“: Entstünde die neue Krippe tatsächlich in Regesbostel, wäre das gerade für Eltern, die in Hamburg arbeiten, keine optimale Lösung. Sie müssten erst quasi in die falsche Richtung fahren, ihre Kinder in Regesbostel abgeben und dann zurück zum Autobahnanschluss nach Hollenstedt. Allerdings ist der Kiga-Standort in Dierstorf (Wenzendorf) nicht erweiterbar. Somit käme nur ein Neubau in Frage. Wenn die Gemeinde dafür ein passendes Grundstück zur Verfügung stellen könnte, wäre das sicher ein gewichtiges Argument.
Kay Wichmann, Bürgermeister von Regesbostel, sieht das verständlicherweise anders. „Wir haben 1.000 Einwohner, zu unserem Einzug gehört auch Halvesbostel, dazu haben wir 19 Bauplätze ausgewiesen.“ Bedarf bestehe in der Gemeinde in jedem Fall. Außerdem sei ja auch die provisorische Krippe in Regesbostel entstanden. Und noch ein Argument spreche für Regesbostel: Der Kindergarten werde als Integrationskindergarten geführt. Die Krippe solle ebenfalls eine Integrationskrippe werden. „Da liegt es doch nahe, dass sie auch hier entsteht“, so Wichmann.
Redakteur:Mitja Schrader |
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