Hollenstedt
Ärger über Notdurft an öffentlichen Plätzen
bim. Hollenstedt. Beschwerden über Personen, die sich täglich im Bereich von Volksbank, Penny-Markt und auf dem Friedhof aufhielten, Alkohol konsumierten und ihre Notdurft hinterließen, wurden im Jahr 2020 an die Wählergemeinschaft Hollenstedt (WGH) herangetragen. Das nahm die WGH zum Anlass, die Schaffung eines alternativen attraktiven Aufenthaltsortes auf der Wiese vor dem Rathaus zu beantragen, u.a. mit weiteren Sitzmöglichkeiten, einer kostenlosen WLAN-Verbindung, mit der durchgehenden Öffnung der WCs an der Rückseite des Rathauses und Beleuchtung. Darum ging es in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses.
Bürgermeister Jürgen Böhme (CDU) antwortete darauf in seiner Funktion als Verwaltungschef der Gemeinde. Rund um das Denkmal habe es Sitzmöglichkeiten gegeben. Nach Vandalismus seien die aber abgebaut worden. Temporär - zum Herbstmarkt, am 1. Mai und am Volkstrauertag - seien die Toiletten am Rathaus geöffnet. Eine dauerhafte Öffnung schließt Böhme aber aus, da es sich um die Toiletten für die Bauhofmitarbeiter handelt. Bänke könnten auf der Rathauswiese nicht aufgestellt werden, da die Fläche für den Herbstmarkt freibleiben müsse. Außerdem hielt er eine Verlagerung der Aufenthaltsfläche um rund 250 Meter für nicht sinnvoll. Auch den alternativen Vorschlag von Bernd Perlowski, mobile Klos am Rathaus aufzustellen, lehnte Böhme ab. Der WGH-Antrag wurde mit zwei Ja- und zwei Neinstimmen bei einer Enthaltung abgelehnt.
Die Diskussion um öffentliche Toiletten, die in Hollenstedt fehlen, gehöre ebenso wie die Gestaltung des Dorfmittelpunktes in den Bau- und Planungsausschuss, meinte Ausschussvorsitzende Karoline Nielsen (SPD).
Da an dem Abend auch Polizeihauptkommissar Torsten Adam in der Sitzung zu Gast war, wurde er um einen Tipp gebeten. Er riet, die Ursache zu ergründen, warum sich die Menschen aus dem "Containerdorf", wie Perlowski die Asylbewerberunterkunft nannte, vor der Volksbank und auf dem Friedhof aufhielten. Gegebenenfalls müsse das Gespräch mit dem zuständigen Sozialarbeiter gesucht werden.
Da der WGH im vergangenen Jahr keine derartigen Beobachtungen gemeldet worden seien, hat sich das Problem vielleicht ohnehin erledigt.
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