Hollenstedt
Arbeiterwohlfahrt hat Vertrag für Ganztag gekündigt
Das Projekt Ganztagsschule ist in der Samtgemeinde Hollenstedt ein Erfolgsmodell - eigentlich. Doch am 13. Januar hat die Arbeiterwohlfahrt des Landkreises Harburg als Kooperationspartner den Vertrag zum 31. Juli dieses Jahres gekündigt. Seit dem Schuljahr 2018/19 zeichnete die AWO für das außer- und nachschulische Angebot an den Grundschulen Hollenstedt und Moisburg und die Ferienbetreuung verantwortlich.
Trotz vieler Gespräche
keinen Konsens gefunden
"Es gab viele Gespräche, aber wir sind nicht mehr auf einen Konsens gekommen", berichtete Fachbereichsleiterin Kerstin Markus jetzt im Schulausschuss, ohne auf Inhalte einzugehen. Sie hat nun ein Leistungsverzeichnis erstellt für die Ausschreibung, mit der ein neuer Kooperationspartner gefunden werden soll. Unterstützt wird die Samtgemeinde dabei von der Zentralen Vergabestelle des Landkreises Harburg. Da der Vertrag zunächst für vier Jahre gelten soll, werde die Schwelle von 750.000 Euro nicht überschritten und somit keine europaweite Ausschreibung erforderlich. Bislang seien zwei Bewerbungen eingegangen. Die Ausschreibung endet am 8. März. Nach dem Auswahlverfahren teile die Vergabestelle der Samtgemeinde ihre Entscheidung mit.
Mitarbeiter werden in
jedem Fall übernommen
Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers lobte Kerstin Markus, die das Leistungsverzeichnis in so kurzer Zeit erstellt habe. Wenn sich kein neuer Kooperationspartner finde, würde die Samtgemeinde Nachmittagsangebote und Ferienbetreuung selbst übernehmen.
Die jetzigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden in jedem Fall übernommen, betonte Kerstin Markus: "Sie sind eingearbeitet, kennen die Kinder und die Schulen. Es wäre fatal, wenn wir das nicht nutzen", sagte sie.
Der Ganztag in Hollenstedt
Das Ganztagesangebot in der Samtgemeinde Hollenstedt erfreut sich wachsender Beliebtheit - sicherlich auch dem Erfordernis geschuldet, dass Eltern zunehmend auf zwei Einkommen angewiesen sind.
Bis zum Schuljahr 2017/2018 haben in Hollenstedt der Schulverein und in Moisburg der Mittagstischverein einen pädagogischen Mittagstisch betrieben. In Hollenstedt wurden damals durchschnittlich 80 Kinder und in Moisburg durchschnittlich 30 Kinder betreut. Durch den steigenden Betreuungsbedarf war es den Vereinen nicht mehr möglich, eine entsprechende Betreuung zu gewährleisten.
Seit Einführung des Ganztags im August 2018 hatte sich die Anzahl der Schüler, die die Nachmittagsbetreuung nutzt, verdoppelt. In Hollenstedt nahmen rund 160 der 240 Schüler das Angebot wahr, in Moisburg waren es 50 bis 60 der 100 Grundschüler.
Gemäß der aktuellen Ausschreibung sind am Standort Hollenstedt voraussichtlich 200 Kinder (von ca. 330 Schülerinnen und Schülern) in bis zu neun Gruppen zu betreuen. Am Standort Moisburg geht die Samtgemeinde von derzeit 80 Kindern (von ca. 110 Schülerinnen und Schülern) in vier Gruppen aus.
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