Hollenstedt: Schulausschuss einstimmig für offene Ganztagsschule
mi. Hollenstedt. Das ist ein deutliches Signal: Einstimmig hat sich der Schulausschuss der Samtgemeinde Hollenstedt jetzt dafür ausgesprochen, an der Grundschule Glockenbergschule in Hollenstedt zum Schuljahr 2018/19 die offene Ganztagsschule einzuführen. Schon jetzt ist klar: Zum Nulltarif wird es die Nachmittagsbetreuung für die Samtgemeinde nicht geben.
„Die Eltern der Glockenbergschüler wollen mit überwältigender Mehrheit die offene Ganztagsschule“, ermutigte Elternvertreter Dennis Scheepker die Politiker. In der Politik war man sich aber ohnehin weitgehend einig, die offene Ganztagsbetreuung an der Schule einzuführen. Dazu kommt: Schon derzeit gibt es an der Schule mit dem „Pädagogischen Mittagstisch“ des Schulvereins - einem gemeinnützigen Träger - eine Art offenen Ganztag „light“. Die Mehrkosten für ein reguläres Ganztagsangebot belaufen sich laut Berechnung der Verwaltung auf rund 28.000 Euro jährlich. Einen Preis, den man in der Politik trotz angespannter Haushaltssituation bereit ist, zu zahlen. „Wenn wir Zuzug von Familien wollen, müssen wir auch berücksichtigen, dass es heute kaum noch Familien gibt, die mit einem einzigen Einkommen ihre Kosten decken können. Als Gemeinde müssen wir uns auch um eine zeitgemäße Betreuung kümmern“, brachte es Karoline Nielsen (SPD) auf den Punkt. Kommt der offene Ganztag, erhalten Eltern die Möglichkeit, ihre Kinder auch nach dem Ende des Unterrichts von Montag bis Donnerstag von 12.30 bis 15 Uhr - inklusive eines preisgünstigen Mittagsessens - in der Schule betreuen zu lassen. Die Betreuung darüber hinaus bis maximal 17 Uhr soll weiter vom Schulverein übernommen werden. Ebenso wie die Betreuung am Freitag bis maximal 15 Uhr. Allerdings, das Konzept, das die Politik jetzt einstimmig an den Samtgemeinderat empfahl, hat bei den Kosten auch einige Unbekannte. Darauf machte Kämmerer Wolfgang Raabe aufmerksam.
Hintergrund: Derzeit hat die Glockenbergschule an die angrenzende Oberschule Estetalschule Räume vermietet. Daraus generieren sich jährliche Mieteinnahmen von 30.000 bis 50.000 Euro, die der Landkreis Harburg als Träger der Estetalschule zahlt.
Für die Umsetzung des Ganztagskonzept benötigt die Glockenbergschule allerdings vier dieser Räume zurück. Der Wegfall dieser Einnahmen wird auch in der Kalkulation berücksichtigt. Was aber laut Raabe keine Berücksichtigung finde, sei die Tatsache, dass sich der Landkreis auf Grund des Mietverhältnisses auch bei Investitionen in der Glockenbergschule anteilig beteiligt habe.
Stelle man diese Kosten zusätzlich in Rechnung, so seien die in der Kalkulation berücksichtigten Kosten durch den Wegfall der Miete sehr knapp bemessen.
Redakteur:Mitja Schrader |
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