Hollenstedt
Kandidatenkür für die Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl

Kay Wichmann kandidiert als Samtgemeinde-Bürgermeister | Foto: bim
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Der Termin für die Neuwahl eines Bürgermeisters btw. einer Bürgermeisterin für die Samtgemeinde Hollenstedt steht. Dieser wurde für den 11. Mai 2025 festgelegt. Wie berichtet, ist die Neuwahl erforderlich, da der bisherige Amtsinhaber Heiner Albers aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in Ruhestand versetzt wurde. Regesbostels Bürgermeister Kay Wichmann (54) hat als erster und bisher einziger Kandidat seinen Hut in den Ring geworfen, neuer Samtgemeinde-Bürgermeister zu werden. 

"Nach fast zehn Jahren als Bürgermeister in Regesbostel und vielen weiteren Aufgaben dazwischen und währenddessen will ich mich jetzt für dieses Amt zur Wahl stellen. Ich werde dafür als Einzelbewerber antreten", so Wichmann, der bisher für die Wählergemeinschaft Hollenstedt (WGH) im Rat mitwirkte und auf seine vielen beruflichen und ehrenamtlichen Erfahrungen verweist.

Wichmanns Beweggründe für die Kandidatur:
"Ich bin mit der Samtgemeinde Hollenstedt seit Jahrzehnten eng verbunden. 20 Jahre lang war ich direkt bei der SG Hollenstedt beschäftigt im Bereich der Abwasserbeseitigung, in dieser Zeit war ich zeitweise auch Mitglied im Personalrat und auch dessen Vorsitzender.
Dann kam es durch Überführung des Bereichs Abwasser an Hamburg Wasser zum Arbeitgeberwechsel. Nach fast 25 Jahren habe ich dann den öffentlichen Dienst verlassen und bin in die freie Wirtschaft gewechselt. Dort bin ich jetzt seit zehn Jahren tätig und habe wichtige Erfahrungen gesammelt. Ich war auch daran beteiligt, als der Firmensitz von Hamburg nach Hollenstedt ins Gewerbegebiet verlegt wurde."

Auch ehrenamtlich war und ist Kay Wichmann engagiert: Angefangen in der Feuerwehr Hollenstedt, bis zu seiner Tätigkeit als Gemeindebrandmeister für die Samtgemeinde und danach lange Zeit als stellvertretender Kreisbrandmeister der Feuerwehr im Landkreis Harburg.

Kommunalpolitisch begann Wichmanns Laufbahn im Rat seiner Heimatgemeinde Regesbostel, in der er seit rund zehn Jahren auch Bürgermeister ist. Er ist Mitglied im Hollenstedter Samtgemeinderat und war eine Wahlperiode lang Mitglied  im Kreistag. Im Samtgemeinderat ist er aktuell Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft und stellvertretender Ratsvorsitzender.

Unglücklich ist Wichmann mit dem Termin der Samtgemeinde-Bürgermeisterwahl: "Ich habe mich in der jüngsten Ratssitzung dafür ausgesprochen, auch aus Rücksicht auf die ehrenamtlichen Wahlhelfer, den Termin mit der Bundestagswahl zusammenzulegen. Darauf konnte man sich leider nicht verständigen. Sicherlich hätte der gemeinsame Termin auch für eine deutlich höhere Wahlbeteiligung gesorgt", sagt er.

Wie berichtet, sollte Heiner Albers ursprünglich zum 31. Oktober 2024 in den Ruhestand versetzt werden. Gemäß dem Niedersächsischen Kommunalwahlgesetz hätte eine Neuwahl binnen sechs Monaten, also bis spätestens Ende April 2025 erfolgen müssen. Wie Hollenstedts Verwaltungs-Vize Alexander Schultz auf WOCHENBLATT-Anfrage mitteilte, wurde Heiner Albers allerdings erst mit Wirkung vom 1. Dezember 2024 in den Ruhestand versetzt, sodass sich der Samtgemeinderat auf die Wahl am 11. Mai verständigte.
 
Kay Wichmanns Ziele:
"Als langjähriger, ehrenamtlicher Bürgermeister weiß ich, dass die Samtgemeinde in vielen Bereichen die Mitgliedsgemeinden besser unterstützen kann. Diese Erfahrungen will ich in das Amt mit einbringen.

Auch die Beteiligung verschiedener Einwohnergruppen kann besser gemacht werden. Da ist u.a. der nicht umgesetzte Beschluss zur Bildung eines Seniorenbeirats, aber auch unsere Kinder und Jugendlichen brauchen ein Sprachrohr, um sich mehr einbringen zu können."

Die Förderung des Ehrenamtes, der Vereine und allen, die etwas für sinnvolle Freizeitangebote tun, sei eine wichtige Angelegenheit. "Hier wäre durch eine bessere Abstimmung unter den Gemeinden und der Samtgemeinde sicherlich noch einiges zu verbessern. Eine Abstimmung für Projekte und Vorhaben der Vereine mit sieben Mitgliedsgemeinden ist oft sehr müßig. Als Beispiel zu nennen ist hier unser Jugendzentrum, das von einem besser abgestimmten Handeln aller Beteiligten profitieren würde", meint Wichmann.

Dass eine Zusammenarbeit der Gemeinden durchaus sinnvoll sei, zeige sich in der gemeinsamen Aufnahme der drei Gemeinden Hollenstedt, Moisburg und Regesbostel in das Niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm. Auch hier wäre die Samtgemeinde mit einem offenen Bürgermeister die richtige Stelle, um solche Projekte zu koordinieren.
"Der Samtgemeinde-Bürgermeister könnte zusammen mit der Bürgermeisterrunde viele Projekte und gemeinsam erzielte Vereinbarungen umsetzten und diese, wenn nötig, auch in den Samtgemeinderat tragen", erläutert Wichmann.

"In der Kinderbetreuung wurden in den vergangenen Jahren tolle Erfolge erzielt. Diese gilt es jetzt, auch bei knappen Kassen und schwieriger Personalsituation, zu erhalten."

Weitere Handlungsfelder sieht der 54-Jährige beim Erhalt der in die Jahre gekommenen Gebäude und Liegenschaften, wie zum Beispiel der Grundschule in Hollenstedt und des Freibades. Völlig unbefriedigend findet Wichmann - wie auch schon zwei vorherige Samtgemeinde-Bürgermeister - die Situation rund um das Rathaus der Samtgemeinde. "Hier wurde mit der Anmietung von zusätzlichen Räumen zwar Entlastung geschaffen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das jetzige Rathaus weder für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, noch für die Bürgerinnen und Bürger einen modernen Standard bereithält."

Dies alles müsse allerdings immer vor dem Hintergrund der knappen Kasse der Samtgemeinde Hollenstedt gesehen werden. "Hier sind der Landkreis und das Land aufzufordern, uns als Kommune mit den erforderlichen Mittel auszustatten bzw. uns aus den erzielten Einnahmen Mittel zu überlassen", erklärt Wichmann.

Derzeit liegen noch keine weiteren offiziellen Bewerbungen um das Amt des Samtgemeinde-Bürgermeisters vor. Wer sich für das Amt begeistern könnte, kann sich noch bewerben. Bis spätestens 7. April 2025 läuft die offizielle Frist.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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