In Hollenstedt
Kerstin Markus will Samtgemeinde-Bürgermeisterin werden
bim. Hollenstedt. Wenn am 12. September die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Kommunalwahl an die Urnen gerufen sind, wird für Hollenstedt auch ein Samtgemeinde-Bürgermeister gewählt. Dann kandidiert mit Kerstin Markus (58) eine kompetente Verwaltungsfachfrau gegen ihren Dienstherrn Heiner Albers, der das Rathaus seit dem Jahr 2013 leitet. "Ich habe mit ihm bereits im Februar über meine Kandidatur gesprochen. Wir gehen im Wahlkampf und auch in Zukunft loyal miteinander um", sagt Kerstin Markus.
Verwaltung von der
Pike auf kennengelernt
Die gebürtige Bremerhavenerin hat die Verwaltung von der Pike auf kennengelernt und von 1978 bis 1980 ihre Ausbildung dort gemacht. "Ich war im Bauamt, im Einwohnermeldeamt und an der Kasse", erzählt sie. Als ihre Töchter 1984 und 1986 zur Welt kamen, nahm sie sich Zeit für die Familie. "Danach habe ich versucht, wieder in den Beruf einzusteigen." Eher zufällig, so berichtet sie, fand sie eine Anstellung als Bürokauffrau in einem Versicherungsbüro, die sie neun Jahre ausübte. In der Zeit begann sie auch eine weitere Ausbildung zur Versicherungsfachfrau.
Initiativbewerbung an die
Samtgemeinde Hollenstedt
Mit ihrem zweiten Mann Jürgen und dessen zwei Töchtern zog sie 1998 ins Eigenheim nach Hollenstedt und gab den Job in Bremerhaven auf. Ein Jahr später wurde ihre dritte Tochter geboren. "Zwei Jahre später schrieb ich eine Initiativbewerbung an die Samtgemeinde Hollenstedt - und eine Woche später hatte ich die Stelle, zunächst als Aushilfe", erinnert sich Kerstin Markus. 2001 wechselte sie ins Einwohnermeldeamt, in dem sie bis 2012 tätig war. Im gleichen Jahr legte sie ihre Standesbeamtenprüfung ab. "Das Team war toll. Die Arbeit machte Spaß." Der Personalchef fragte, ob sie die Leitung des Fachbereichs Jugend, Kultur und Soziales übernehmen wollte, und sie wollte. "Unter dem damaligen Samtgemeinde-Bürgermeister Uwe Rennwald fingen wir an mit den Krippenbauten", sagt Markus. 2013 - nach dem Ausscheiden des langjährigen Verwaltungsmitarbeiters Jürgen Lorenz - wurde Kerstin Markus Leiterin des neuen Fachbereichs Ordnung und Soziales. "Ich habe hier ein tolles Team", schwärmt Kerstin Markus. Doch die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten, der Rechtsanspruch auf Kindergartenplätze trat in Kraft und mit ihm der steigende Betreuungsbedarf. "Ich habe eine Kindergartenbedarfsplanung für die Samtgemeinde erarbeitet, die seither jedes Vierteljahr aktualisiert wird. Dabei habe ich viel Vertrauen und Unterstützung aus der Politik erfahren. So haben wir es geschafft, dass in der Samtgemeinde alle Kita-Kinder untergebracht werden können."
Projekt "offene
Ganztagsschule"
Es folgte das Projekt "offene Ganztagsschule". Denn der Verwaltung war bewusst, dass es für berufstätige Eltern keinen Sinn ergibt, wenn die Kinder in den Kindertagesstätten bis 17 Uhr betreut werden, aber nicht in der Schule.
In den Bereich Ordnung fallen auch die Freiwilligen Feuerwehren. "Gemeindebrandmeister Carsten Beneke stellte mir die Feuerwehren vor", berichtet Kerstin Markus. Mit dem jüngst verabschiedeten Feuerwehrbedarfsplan sollen deren künftige Anschaffungen geregelt werden.
"Vor zwei Jahren kam die Politik auf mich zu und fragte, ob ich mir eine Kandidatur zur Samtgemeinde-Bürgermeisterin vorstellen kann." Diese Frage musste natürlich zunächst im Familienrat mit Ehemann Jürgen und den fünf erwachsenen Töchtern besprochen werden. Und alle waren begeistert und stärkten ihr den Rücken. "Auch wenn die SPD mich unterstützt, gehe ich als unparteiische Kandidatin ins Rennen, damit ich als neutrale Mittlerin arbeiten kann. Ich glaube, in den vergangenen Jahren, in denen ich den Fachbereich leite, habe ich gezeigt, dass ich das kann", erklärt die Frau, die kein Parteibuch hat. "Ich nehme Vorschläge von allen Parteien an und möchte die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsgemeinden fördern", erklärt sie.
Feuerwehr- und
Kindergartenbedarfsplan
Neben Kindergarten- und Feuerwehrbedarfsplan sieht Kerstin Markus weitere Handlungsfelder.
- Bürgerfreundlichkeit: "Für mich ist das Rathaus ein Dienstleistungsunternehmen. Der Kunde bzw. der Bürger ist König", sagt Kerstin Markus. Sie will regelmäßig Bürgersprechstunden anbieten und Bürgerforen bilden, in denen die Bürger an bestimmten Schwerpunkten mitarbeiten können.
- Dorfleben: Das soll in Zusammenarbeit mit der Gemeinde gefördert werden, nicht nur durch den sonst jährlichen Herbstmarkt, sondern z.B. auch durch weitere kulturelle Angebote.
- Zukunftsplan: "Ich habe vor, einen Plan für die nächsten zehn bis 15 Jahre zu erstellen", so Markus. Eine der Fragestellungen mit Blick auf den demografischen Wandel, der sich Markus stellen will: "Wie schaffen wir es, dass die jungen Leute bleiben und die Älteren unterstützt und das Ehrenamt gefördert wird?"
- Nachhaltigkeit: Als Oma zweier Enkelkinder ist der 58-Jährigen ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen wichtig.
- Bildung: "Bei der Bildung müssen wir uns gut aufstellen, zum Beispiel mit einer Integrierten Gesamtschule für Hollenstedt, damit die Kinder nicht abwandern oder fahren müssen."
Weiterhin möchte Kerstin Markus - wie der amtierende Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers und dessen Vorgänger Uwe Rennwald - dem Team der Verwaltung ein vernünftiges Arbeitsumfeld in einem neuen Samtgemeinde-Rathaus bieten.
Samtgemeinde nach
vorne bringen
"Mein Ziel ist es, die Samtgemeinde nach vorne zu bringen und innovativ aufzustellen. So, wie ich es in meinem Fachbereich geschafft habe", erläutert Kerstin Markus. Ihr Leitsatz lautet: "Mit Weitblick und Fachwissen in die Zukunft."
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